Sportstätten:Ehrung für Karl Wald

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Er erfand das Elfmeterschießen und machte damit Penzberg bekannt: Schiedsrichter Karl Wald. (Foto: privat/oh)

Penzberg benennt Stadion nach Erfinder des Elfmeterschießens

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Dem Erfinder des Elfmeterschießens wird posthum eine Ehre in seiner Heimatstadt zuteil: Das Nonnenwaldstadion heißt nun Karl-Wald-Stadion. Dies hat die Mehrheit des Stadtrats vor Kurzem beschlossen. Auf die Umtaufe müssen die Penzberger allerdings noch warten. Wegen der Corona-Pandemie soll die Feier erst im Frühjahr stattfinden - vielleicht in Verbindung mit einem Fußballfest, wenn es die Umstände zulassen.

Den Antrag, die Sportstätte in Karl-Wald-Stadion umzubenennen, hatte das frühere Stadtratsmitglied Nikolaus Lutz im Juni gestellt. Schon im Vorfeld war aus dem Rathaus zu hören, man werde diesem Vorschlag zustimmen. So befürwortete denn nun auch eine große Mehrheit im Stadtrat den Antrag. Nur Adrian Leinweber (SPD) war dagegen. "Ich bin schon ein bisserl erstaunt", sagte er. Sein Nein begründete er damit, dass für diese Namensgebung seit Generationen "eine verdiente Penzberger Persönlichkeit vorgesehen" gewesen sei, "die vor Kurzem Geburtstag gefeiert hat". Gemeint ist damit Altbürgermeister Kurt Wessner (SPD), in dessen Amtszeit das Stadion gebaut wurde.

Da eine solche Ehrung nur posthum verliehen wird, sei bislang kein entsprechender Antrag von Seiten der SPD-Fraktion gestellt worden, sagte Leinweber. Auch gebe es keinen Beschluss, aber eine Art Versprechen. Nach Karl Wald sei bereits die Straße zum Stadion benannt worden - eine ausreichende Würdigung für seinen Geschmack. Dass Wald das Elfmeterschießen erfunden habe, sei eine tolle Leistung, "aber noch etwas draufzusetzen, ist zu viel des Guten", sagte Leinweber.

Die anderen Fraktionen mochten da nicht mitziehen. Allerdings soll die Zufahrtsstraße umbenannt werden. Der Stadtrat beschloss, die Stichstraße zur Sportstätte in "Am Karl-Wald-Stadion" umzubenennen. Ludwig Schmuck (CSU), der den Kompromiss mit dem Straßennamen vorgeschlagen hatte, bestätigte, dass das Stadion ursprünglich nach "einer anderen Person", eben Kurt Wessner, benannt werden sollte. Doch der lebe ja noch, also sei es zu früh. Der Antrag von Nikolaus Lutz sei eigentlich gut, meinte Schmuck.

Für den Erfinder des Elfmeterschießens warb auch Christine Geiger (CSU), die Karl Wald selbst noch als Schiedsrichter erlebt hatte. "Er war für mich immer eine Persönlichkeit", betonte sie. Und eines dürfe man nicht vergessen: Wald, der als junger Mann aus Hessen nach Penzberg kam, habe die Stadt über ihre Grenzen hinaus bekannt gemacht. Wolle man Wessner einst wegen seiner Verdienste um die Stadt ehren, werde sich bestimmt ein anderes Objekt finden, das seinen Namen tragen könne, erklärte Geiger. Dem stimmte Armin Jabs (Bürger für Penzberg) zu: Karl Wald und das Stadion passten perfekt zusammen. Das sah auch Markus Bocksberger (PM) so.

© SZ vom 28.10.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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