Sozialarbeit:Willkommenskultur

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Sozialarbeiterin Sibylle Ulbrich. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Sibylle Ulbrich ist neu im Team der Sozialarbeit in Geretsried

Von Felicitas Amler, Geretsried

Sibylle Ulbrich, 46, ist Raumausstattermeisterin, hat einen Master in Sozialer Arbeit, ist alleinerziehende Mutter zweier Kinder, ehemalige Wolfratshauser Stadträtin und bekennende Pazifistin. Seit wenigen Wochen gehört Ulbrich zum Team des Trägervereins Jugend- und Sozialarbeit in Geretsried. Dort arbeitet sie vor allem im Projekt "Integration aktiv" und mit einem geringeren Stundenanteil auch im Quartiersmanagement am Johannisplatz. Die Wolfratshauserin folgt Dagmara Sosnowska nach, die den Trägerverein verlassen hat. Geschäftsführer Rudi Mühlhans präsentierte sein neu zusammengesetztes Team am Mittwoch bei einer Pressekonferenz. Er sagte, sein Verein sei "froh und dankbar" für alles, was Sosnowska aufgebaut habe.

Nicht zuletzt wegen ihres 2010 aufgenommenen Studiums der Sozialen Arbeit an der Katholischen Stiftungsfachhochschule in Benediktbeuern hatte Ulbrich vor zwei Jahren ihr Mandat als grüne Stadträtin - und damit auch das Amt der Sozialreferentin - in Wolfratshausen niedergelegt. Sie laufe am Rande ihrer Kräfte, sagte sie damals, umso mehr, als sie sich das Studium mit mehreren Jobs finanziere.

Ihr Studienthema sei angewandte soziale Arbeit in Communities, Organisationen und Netzwerken gewesen, erklärte Ulbrich jetzt, insofern bringe sie Kenntnisse für ihre neue Stelle mit. Sie sei bereits an der Mittelschule als Berufseinstiegsbegleiterin tätig gewesen, außerdem in der Betreuung minderjähriger Flüchtlinge.

Im Quartiersmanagement arbeiten außerdem Christian Lotz (Johannisplatz) sowie Sandra Mader und Lidwina Schöffmann (Stadtteil Stein). Bei "Integration aktiv" wird Ulbrich von Mader unterstützt. Der nächste Termin steht hier bereits an: das neunte Integrationsforum am 23. November. Das Schwerpunktthema dieser Veranstaltung in der Mensa der Karl-Lederer-Schule lautet "In Geretsried zu Hause?! Identifikation und Zugehörigkeitsgefühl von Zugewanderten". Nach einem Impulsreferat von Kerstin Schreyer, der Integrationsbeauftragten der bayerischen Staatsregierung, können sich die Teilnehmer in kleinen Gruppen austauschen über folgende Fragen: "Wer oder was hat Einfluss auf das emotionale Zugehörigkeitsgefühl von Zugewanderten? Was können die Kommunen und freien Träger beitragen? Was kann ich machen?"

"Integration aktiv" arbeitet außerdem an einem "Willkommens-Stadtplan", wie es ihn etwa in Leipzig gibt. Neuankömmlinge können mit diesem Werkzeug, analog oder digital, in mehreren Sprachen Orientierung in einer Stadt finden: Wo sind Behörden und Beratungsstellen, Kindergärten oder Ärzte, Bildungseinrichtungen und Dienstleister.

www.jugendarbeit-geretsried.de

© SZ vom 10.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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