Schwierige Besitzverhältnisse:Klarheit durch Gutachten

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Penzberg will mehr Kapazitäten für Schul- und Vereinssport

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Freie Sporthallen sind Mangelware in Penzberg. Vereine und Schulen haben ihre liebe Not, Training und Unterricht abhalten zu können. Die Stadt möchte die Josef-Boos-Turnhalle, die zu 50 Prozent dem Landkreis Weilheim-Schongau gehört, komplett übernehmen. Das gilt auch für die alte Turnhalle am Wellenbad. Noch wartet man im Penzberger Rathaus auf das Wertuntersuchungsgutachten für die Halle am Hallenbad. Das soll am Mittwoch, 4. Juli, vorliegen, informierte Stadtkämmerer Johann Blank den Stadtrat. Dann müssen sich Landkreis und Stadt auf eine Ablöse einigen. Die Beschlüsse dazu sollen vor den Sommerferien fallen.

Die Eigentumsverhältnisse sind kompliziert. Der Grund und Boden auf dem die Josef-Boos-Halle steht, gehört zu 100 Prozent der Stadt (Erbbaurecht); die Turnhalle je zur Hälfte Landkreis und Stadt. Bei der alten Turnhalle am Wellenbad teilen sich Stadt und Kreis jeweils zu 50 Prozent Halle und Grundstück. Zwar gibt es für beide Hallen Gutachten, weil bereits versucht wurde, die Besitzverhältnisse zu bereinigen, doch sind diese veraltet. Bei der Josef-Boos-Halle ist mittlerweile bekannt, dass sie grundlegend saniert werden muss. Die Kosten werden auf 5,6 Millionen Euro geschätzt. Wie umfangreich eine Sanierung der alten Wellenbad-Halle sein wird, soll eben das Gutachten erbringen.

Blank sagte im Stadtrat am Dienstag, seine Abteilung bereite Musternotarverträge vor, um eine zügige Übernahme gewährleisten zu können. Zudem teilte er mit, dass die Schulleiter dem Vorschlag der Freien Lokalpolitik Penzberg (vormals Freie Fraktion), eine Traglufthalle auf einem der Tartansportplätze hinter der Tennishalle aufzustellen, skeptisch sehen. Der Stadtrat hätte den entsprechenden Antrag der FLP behandeln sollen, doch wurde er zurückgezogen. Stadtrat Jack Eberl begründete dies damit, dass noch einige Unterlagen fehlten etwa eine Aussage über die Energiekosten. In der nächsten Stadtratssitzung im Juli soll die Traglufthalle behandelt werden.

Die Hallenkapazitäten für Schul- und Vereinssport sind ausgeschöpft. Die Elternbeiräte von Gymnasium, Realschule und Bürgemeister-Prandl-Grundschule teilten in einem Schreiben Landratsamt und Rathaus mit, dass sich die Situation mit der Schließung des Wellenbades und dem Rückkehr zum G 9 verschärfen werde, zumal mit einer Nutzung der Josef-Boos-Halle erst im Jahr 2020 gerechnet werden kann.

© SZ vom 28.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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