Schöner beschließen:Repräsentativer Sitzungssaal

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Schäftlarner Gemeinderat will neue Tische und Stühle anschaffen

Von Ingrid Hügenell, Schäftlarn

Wie alt die Möbel im Sitzungssaal des Schäftlarner Rathauses sind, weiß keiner so genau. 30 Jahre mindestens, vielleicht sogar eher 40. Sie sind eckig, klobig, sehr dunkelbraun, an den Ecken abgestoßen. Und sie sind schwer. Deshalb sind im Haushalt für dieses Jahr 55000 Euro für die Neumöblierung des Sitzungssaals eingeplant. Bei seiner jüngsten Sitzung debattierte der Gemeinderat nun darüber, wie die neuen Möbel aussehen und aufgestellt werden sollen. Der Architekt und Gemeinderat der Grünen, Philipp von Hoyos, hatte zwei Vorschläge eingeholt.

Nach dem einen sollten die Tische in einer V-Form, nach dem anderen in U-Form aufgestellt werden. Die V-Form wäre etwas eleganter gewesen, die U-Form etwa zehn Prozent günstiger. Neu angeschafft werden sollen auch stapelbare Stühle. Bevor ein Beschluss gefasst wurde, welche neuen Tische und Stühle denn nun gekauft werden, musste noch ein Beschluss gefasst werden, ob denn überhaupt neue Möbel angeschafft werden sollen.

Denn sowohl Georg Lang (CSU) wie auch Maria Kötzner-Schmidt (Gemeindeunion) und Hans-Jürgen Heinrich (SPD) sagten, sie säßen auf den alten Stühlen recht gut und fänden es auch in Ordnung, die Neumöblierung zurückzustellen. Bettina Bernard, die Leiterin des Ordnungsamts der Gemeinde, argumentierte bei der Sitztung, dass die alten Möbel sehr schwer seien und deshalb nur mit großem Einsatz umgestellt werden könnten, was etwa einmal pro Monat nötig wird - ein Argument, das zumindest Heinrich überzeugte. Auch sei der Sitzungssaal nicht sonderlich repräsentativ, weshalb sie dort nicht gerne Trauungen anbiete, sagte Bernard weiter. Sie fungiert auch als Standesbeamtin. Im Rathaus gibt es ein Trauungszimmer. Wenn aber mehr als zehn bis zwölf Gäste kommen, wird die Trauung im Sitzungssaal vollzogen, der dann umgestaltet werden muss.

Diskutiert wurde auch darüber, wie viele Zuschauerplätze nötig seien, denn beide Konzepte sehen weniger Stühle für Besucher der Gemeinderatssitzungen vor als bisher. Im Gremium herrschte große Einigkeit, dass mindestens genau so viele Plätze wie bisher gebraucht werden. Tatsächlich sind viele Sitzungen auch von Bürgern gut besucht, zuweilen reichen die vorhanden etwa 30 Sitzplätze nicht aus.

Sophie von Lenthe (Grüne) argumentierte grundsätzlich: "Wir sollten das unbedingt machen, eine moderne Gemeinde braucht einen flexiblen Raum." Bei der Abstimmung votierten 15 Gemeinderäte für die neuen Möbel, sechs dagegen. Anschließend wurde über die Art der Möblierung abgestimmt. 17 Stimmen gab es für die günstigere U-Form, die auch mehr Platz für Zuschauerstühle lässt, vier für die elegantere, modernere, aber auch teurere V-Form. Bürgermeister Matthias Ruhdorfer soll nun ein Vergabeverfahren für die Tischkombination und die Bestuhlung initiieren.

© SZ vom 03.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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