Schäftlarner Zukunft:Ruhdorfer widerspricht Umfahrungs-Initiative

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Über die Flur oder durch den Wald, das ist derzeit die Frage bei der Umgehungsstraßentrasse für Schäftlarn. Die "Initiative für Verkehrsentlastung Hohenschäftlarn bei Erhalt unserer Landschaft" wirbt derzeit mit einem Flyer für die Teilnahme am Bürgerentscheid am 12. Mai und ruft Bürger dazu auf, für die sogenannte "Bi"-Variante der Umfahrung entlang der nördlichen Gemeindegrenze durch den Wald zu stimmen. Auf dem Stimmzettel werde jedoch, heißt es in dem Flyer, zusammen mit dem Bürgerbegehren sowohl ein Ratsbegehren als auch eine Stichfrage zur Umgehungsstraße zur Wahl gestellt. "Das Ratsbegehren suggeriert auf irreführende Weise den Bürgern, dass mit der Variante B (durch die Flur) nur Vorteile verbunden sind", so die Gegner.

Diese und weitere Aussagen auf dem Flyer rufen nun wiederum Bürgermeister Matthias Ruhdorfer (CSU) auf den Plan. Sein Vorwurf in einer öffentlichen Stellungnahme: Der verteilte Flyer "täuscht die Bürgerinnen und Bürger über die Faktenlage der Umfahrungsvarianten B (Flurvariante) und Bi (Waldvariante)". Gemeinde und Gemeinderat hätten nie behauptet, dass mit der Variante B nur Vorteile verbunden sind. Die Gemeinde habe jeweils dargestellt, dass die Nachteile insbesondere im Umwelt- und Naturschutzbereich bei Variante Bi deutlich größer seien als bei Variante B. Die zeitliche Realisierbarkeit beider Varianten sei reine Spekulation. Aufgrund der erheblich schlechteren Umweltbilanz respektive des notwendigen Kompensationsbedarfs im Umweltbereich wird laut Ruhdorfer der Variante Bi keine Realisierbarkeit eingeräumt. Ein Verkehrsgutachter habe Vorteile bei der Variante B für die Menschen, die an der Ortsdurchfahrt leben, erläutert. Die Mehrkosten der Variante Bi mit etwa fünf Millionen Euro müsste die Gemeinde selbst bezahlen und der Eingriff in Natur und Umwelt sind ihm zufolge zwei- bis dreimal größer als bei Variante B. Außerdem, ist sich Ruhdorfer sicher, habe die Variante Bi keine Chance auf Genehmigung. "Dies bedeutet, dass die Belastungen und Gefährdungen für die Bürger im Ort auf unabsehbare Zeit erhalten bleiben", schließt der Bürgermeister.

© SZ vom 08.04.2019 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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