Schäftlarner Umfahrung:Gemeindeunion will doch Trasse durch den Wald

Von Ingrid Hügenell, Schäftlarn

Die Fraktion der Gemeindeunion (GU) im Schäftlarner Gemeinderat will eine Umfahrung für Hohenschäftlarn, die durch die Flur führt, offenbar doch nicht mittragen. Das teilt Sprecherin Maria Kötzner-Schmidt im Namen ihrer Fraktion mit. Josef Woratsch, ihr Stellvertreter, hatte der Süddeutschen Zeitung vorige Woche gesagt, die GU würde diese ortsnahe Trasse mittragen, wenn die von der GU favorisierte Variante durch den Wald nicht genehmigt werde.

Mit Woratsch ist Kötzner-Schmidt insofern einig, als sie schreibt, die Entlastung der Starnberger Straße sei für die GU ein sehr wichtiges Ziel. Dann stellt sie klar: "Eine Umfahrung durch die Schäftlarner Feldflur lehnen die GU-Gemeinderäte jedoch ab." Die GU mache sich für eine Trassenführung durch den Wald stark. "Idealerweise sollten die Umfahrung für Schäftlarn und die Erweiterungspläne für das Gewerbegebiet Schorn verkehrstechnisch aufeinander abgestimmt werden", heißt es weiter. Daran aber hat die Stadt Starnberg, der das Gewerbegebiet gehört, offenbar kein Interesse. Das ließ Bürgermeister Matthias Ruhdorfer (CSU) vorige Woche durchblicken, nachdem er mit der Starnberger Bürgermeisterin Eva John gesprochen hatte.

Die Waldtrasse würde durch den Bannwald führen und wird von allen Experten und Behördenvertretern für nicht genehmigungsfähig gehalten. Die Schäftlarner Grünen hatten vorige Woche mitgeteilt,die Mehrheit der Grünen-Fraktion im Gemeinderat werde eine ortsnahe Trasse nicht mehr mittragen. Alle Varianten, die am Wald entlang oder sogar durch ihn hindurch führen, hatten die Grünen dabei als "abwegig, unrealistisch und verfehlt" bezeichnet.

© SZ vom 25.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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