Schäftlarn:Second-Hand-Brücke für Dürnstein

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Wie Fußgänger und Radfahrer ungefährdet die Dürnsteiner Brücke überqueren sollen, ist schon länger ungeklärt - jetzt könnte eine gebrauchte Brücke die Lösung bringen.

Thomas Soyer

Noch immer ist nicht geklärt, wie der Isarübergang der Dürnsteiner Brücke zwischen Kloster Schäftlarn und Kleindingharting so ertüchtigt werden kann, dass Fußgänger und Radfahrer ihn unbedrängt vom Autoverkehr nutzen können. Allerdings ist der Vorsitzende des Isartalvereins, Erich Rühmer, wenigstens planungsrechtlich einen Schritt weitergekommen im Gespräch mit der Grundeigentümerin Eon Wasserkraft. Unabhängig davon verkündet Eon, dass die Arbeiten am Ickinger Wehr abgeschlossen sind. Der Fußübergang dort wird am Samstag, 5. März, geöffnet.

Gefährlich eng: Die erst 2005 neu gebaute Isarbrücke beim Bruckenfischer in Schäftlarn (Foto: Claus Schunk)

Als Betreiberin von Isar-Wasserkraftwerken koppelt die Firma Eon ihr Einverständnis mit dem Bau einer neuen Fußgängerbrücke südlich der Dürnsteiner Brücke nun nicht mehr an die noch ausstehenden Wasserrechtsbescheide für die Eon-Wehranlagen in Baierbrunn und Icking. So habe Rühmer dies mit der Leitung von Eon Wasserkraft vor wenigen Tagen in Finsing besprochen. In besagten Wasserrechtsbescheiden geht es auch um die Definition von Mindest-Restwassermengen für die freie Isar, mithin um jene Mengen an Isarwasser, die Eon für seine Turbinen in den Werkskanal ausleiten darf.

Wie Schäftlarns Altbürgermeister Rühmer als Vorsitzender des Isartalvereins nun bekannt gab, wird Eon nun das notwendige Grundstück für die vom Verein ersehnte Fußgängerbrücke kostenlos bereitstellen. Ob sich Eon auch an den Brückenkosten beteiligt, hänge nun von einer Machbarkeitsstudie des Staatlichen Bauamts Freising für die Brücke ab. Dort werde zur Zeit geprüft, ob eine im Vorjahr andernorts abgebaute und eingelagerte, 29 Meter lange Fußgängerbrücke in Dürnstein aufgebaut werden kann. Das würde den Brückenschlag enorm verbilligen.

Der Isartalverein bemüht sich seit dem Jahr 2007 um Unterstützung für diesen weiteren Steg, der vor allem für Fußgänger nötig sei. Dessen Baukosten wurden auf etwa 200000 Euro geschätzt - als Neubauvariante. Der Verein hat 161000 Euro dafür zusammen. Die neueste Entwicklung mit der Second-Hand-Brücke nennt Rühmer "einen Lichtblick" und informiert gerade alle Ämter, Vereinigungen, Gemeinden, Banken und Privatgönner, die als mögliche Unterstützer des Brückenbaus in Frage kommen.

Pünktlich zum ersten Frühjahrswochenende soll der Fußgängerübergang am Ickinger Wehr wieder zur Verfügung stehen. Die Arbeiten am Dach des Wehrs würden in dieser Woche fertiggestellt, teilte Christian Orschler, Sprecher von Eon Wasserkraft, mit. Die vorhandene Holzeindeckung am Wehrüberbau wurde in den vergangenen Monaten komplett erneuert.

© SZ vom 03.03.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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