Die Elternbeiratsvorsitzende des Ickinger Gymnasiums, Karin Jennermann-Mager, fürchtet noch immer, Schäftlarner Kindern könnte der Besuch der Schule verwehrt werden, wenn die Erweiterung nicht gebaut wird. Dann nämlich, so sagte sie am Mittwoch im Gemeinderat, werde das Gymnasium wahrscheinlich nur noch dreizügig geführt, und wenn die Klassen voll seien, würden die Schäftlarner eben nach Grünwald verwiesen.
Sie bat die Gemeinde eindringlich darum, auf den Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen zuzugehen, um noch eine Vereinbarung darüber zu erzielen, wie Schäftlarn sich finanziell an den notwendigen Baumaßnahmen beteiligen kann.
Im Rathaus aber ist man verschnupft über die Art und Weise, wie der Nachbarlandkreis die Sache gehandhabt hat. Hauptamtsleiter Lampert Drey sprach von "schlechtem Stil", und Gemeinderat Christian Fürst (CSU) forderte, Landrat Josef Niedermaier müsse konstruktiv auf die Gemeinde Schäftlarn zugehen, der Landkreis "aus seiner Deckung kommen".
Anton Höck (Grüne) kritisierte dagegen den Auftritt Bürgermeister Matthias Ruhdorfers bei den Sitzungen von Kreisausschuss und Kreistag München im September. "Es wäre schön gewesen, wenn unser Bürgermeister da gesagt hätte, dass Icking unser Gymnasium ist."
Der Gemeinderat bestätigte den Beschluss des Familien- und Sozialausschusses, nachdem der Bürgermeister Gespräche führen soll, welche die Gründung eines Zweckverbands oder den Abschluss einer Zweckvereinbarung zum Ziel haben. Landrat Niedermaier ist im Urlaub und war am gestrigen Donnerstag nicht für eine Stellungnahme zum Stil seiner Behörde zu erreichen.