Schäftlarn muss weiter warten:"Zeitnah": ein paar Jahre

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Ein beschwerlicher Weg: Schon seit Jahren soll der Bahnhof Ebenhausen-Schäftlarn barrierefrei umgebaut werden. Im Januar hat sich Innenminister Joachim Hermann per Brief gemeldet und seine Unterstützung zugesagt. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Barrierefreier Bahnhof Ebenhausen ist noch nicht einmal entworfen

Von Julian ErbersdoBler, Schäftlarn

Wann wird der Bahnhof Ebenhausen-Schäftlarn endlich barrierefrei? Um diese Frage ging es auch im Schäftlarner Gemeinderat am Mittwochabend. Innenminister Joachim Hermann hatte im Januar einen Brief an Bürgermeister Matthias Ruhdorfer (beide CSU) geschrieben. Darin heißt es, dass der Bahnhof vergangenes Jahr noch kurzfristig in das "Zukunftsinvestitionsprogramm (ZIP) Barrierefreiheit" des Bundes aufgenommen worden sei. Hermann schreibt: "Ich erwarte, dass der Bund mit einer Auflage eines Folgeprogramms auch die Rahmenbedingungen für die zeitnahe Realisierung des barrierefreien Ausbaus der Station schafft." Die DB habe bereits mit den Vorplanungen begonnen. Wann der Bahnhof tatsächlich in Angriff genommen wird, bleibt aber weiter unklar. Michael-Ernst Schmidt, Leiter der DB-Pressestelle in München, sagt auf Nachfrage: "Vorplanungen bedeutet, dass gerade Entwürfe gemacht werden." Über konkrete Maßnahmen könne man jetzt noch nichts sagen. Welche Haltestellen zuerst umgebaut würden, hänge auch vom jeweiligen Fahrgastaufkommen ab. "Bis der Bahnhof Ebenhausen-Schäftlarn an der Reihe ist, kann es unter Umständen noch ein paar Jahre dauern." Stefan Wallner, Geschäftsleiter im Schäftlarner Rathaus kennt das Problem seit vielen Jahren. Das Thema werde in der Bürgerschaft oft diskutiert und immer wieder an die Gemeinde herangetragen. "Wir freuen uns, dass der Freistaat uns unterstützt", sagt er. "Aber wir wollen natürlich auch konkrete Taten sehen." Das sei man den Bürgern schuldig - besonders Menschen, die im Rollstuhl sitzen.

Allein im Rahmen des Bayern-Pakets I unterstützt der Freistaat die Deutsche Bahn bei der barrierefreien Gestaltung der bayerischen Bahnhöfe in den Jahren 2013 bis 2018 mit 60 Millionen Euro. Im Rahmen des Folgeprogramms für die Jahre 2019 bis 2021 (Bayern-Paket II) wird die Förderung sogar rund 100 Millionen Euro betragen. Beim Zukunftsinvestitionsprogramm des Bundes stellt der Freistaat eine Kofinanzierung in Höhe von 14 Millionen Euro sicher, damit 19 kleinere Stationen in der Nähe von Bedarfsschwerpunkten wie zum Beispiel Senioren- oder Behinderteneinrichtungen barrierefrei zugänglich werden.

© SZ vom 23.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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