Schäftlarn muss viel investieren:Feuerwehr im Umbruch

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Die Gemeinde braucht außer einem neuen Gerätehaus auch an allen drei Standorten eine Verbesserung des Fuhrparks

Von Wolfgang Schäl, Schäftlarn

Teuer, aber notwendig: Auf diesen Nenner lässt sich die Bedarfsplanung für die drei Feuerwehren bringen, die in den Schäftlarner Ortsteilen für Sicherheit sorgen. Um sich darüber klar zu werden, was auf die Gemeinde langfristig zukommt, beauftragte der Gemeinderat bereits im Juni 2015 die Verwaltung damit, unter Mitwirkung der Ortskommandanten und des Kreisbrandrats zu eruieren, welche Mittel benötigt werden, um die Mannschaften in Hohenschäftlarn, Ebenhausen und Neufahrn auf dem Stand der Technik zu halten. Das Resultat wurde Anfang 2016 im Gemeinderat vorgestellt, der ausführlich über die erhobenen Daten, die Art der Einsätze und die Gefährdungsklassen sowie über Strukturdaten zu Einsatzkräften und Geräte diskutierte. Der von der Kreisbrandinspektion überarbeitete Entwurf der Bedarfsplanung wurde in diesem Frühjahr der Gemeindeverwaltung vorgelegt, wobei sich die Notwendigkeit der geplanten Beschaffungen bestätigte. Jetzt stand eine Kurzfassung des Berichts wieder im Gemeinderat zur Debatte, wo die Anforderungen nur zur Kenntnis genommen wurden, ein Beschluss fiel nicht.

Der Aufstellung zufolge müsste in Hohenschäftlarn das Löschgruppenfahrzeug LF 8, Baujahr 1988, im kommenden Jahr durch einen Gerätewagen der Version "GW Logistik" ausgetauscht werden, in Ebenhausen steht 2018 die Auswechslung des 17 Jahre alten Mehrzweckfahrzeugs (MzF) an, in Neufahrn sollte das Löschgruppenfahrzeug LF 16/12, Baujahr 1995, bis zum Jahr 2020/21 durch ein "Hilfeleistungsfahrzeug" (HLF) ersetzt werden.

Der dickste Brocken ist der allseits als höchst vordringlich angesehene Bau eines Feuerwehr-Gerätehauses in Hohenschäftlarn. Das alte Gerätehaus liegt an der abschüssigen, engen Schorner Straße, für die Einsatzkräfte gibt es zu wenig Stellplätze und keine richtigen Aufenthaltsräume. Das Gebäude selbst ist marode. Über die Standortfrage für einen Ersatzbau ist noch nicht entschieden, für die Planungsarbeiten wurden heuer aber Haushaltsmittel zur Verfügung gestellt. "Alle aufgeführten Maßnahmen werden den finanziellen Spielraum der Gemeinde Schäftlarn in den nächsten Jahren nicht unerheblich beanspruchen," stellte Rathaus-Geschäftsleiter Stefan Wallner dazu fest.

Das ist auch den Räten klar, die die Befürchtung äußerten, es könnten durch den "Alarmplan Isar" zusätzliche Anforderungen auf die Feuerwehren zukommen. So verfüge die Ebenhausener Wache über ein Schlauchboot, das im Zuge der Alarmplanung womöglich nicht mehr ausreichend wäre und durch ein Motorboot ersetzt werden müsste. Das sei wie mit dem First-Responder-System, das begrüßenswert sei. Aber es könne nicht alles von der Gemeinde geleistet werden.

© SZ vom 16.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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