Schäftlarn:Fürs gute Leben in Schäftlarn

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Bürgermeister Ruhdorfer bedankt sich beim Neujahrsempfang

Von Ingrid Hügenell, Schäftlarn

Der Neujahrsempfang der Gemeinde Schäftlarn ist vor allem ein gesellschaftliches Ereignis. Der Bürgermeister und seine Frau begrüßen Gemeinderäte und Verwaltungsmitarbeiter, Ehrenamtliche und andere Ehrengäste wie etwa den Abt des Klosters per Handschlag, die Amtskette um den Hals. Man kennt sich, man trifft sich, man unterhält sich an den Bistrotischen oder den schön eingedeckten Bierbänken. Der Ton ist freundschaftlich, auch unter Gästen, die unterschiedliche politische Überzeugungen haben. Klar wird: Allen geht es um die gemeinsame Sache - dass man in Schäftlarn auch weiterhin gut leben kann. Zur angenehmen Stimmung trägt auch das feine Büffet mit kalten und warmen Speisen von Ingo Ruber und seinem Team ein Gutteil bei.

Davor aber hält Bürgermeister Matthias Ruhdorfer (CSU) eine Rede, in der er jedes Jahr die neuen Vorsitzenden der Vereine und der Elternbeiräte ebenso namentlich aufzählt wie die neuen Ortsbäuerinnen oder Mitarbeiterinnen der Diakoniestation. An diesem Freitagabend sind auch wieder fünf Gäste aus dem befreundeten ukrainischen Ort Pidkamin nach Schäftlarn gekommen, sie überreichen einen schön geschmückten Geschenkkorb.

Ruhdorfer dankt allen für ihr Engagement. "In ganz verschiedenen Bereichen kümmern Sie sich um Menschen und unseren Ort" sagt er. "Sie übernehmen Aufgaben, die der Staat und die Gemeinde oft nicht leisten können. Sie lindern Not, wo das staatliche Netzwerk nicht greift." Gerade nach den Ereignissen des Jahres 2016 sei es wichtiger denn je, Zeichen zu setzen: der Wertschätzung, der Menschlichkeit und des Vertrauens, gegen den Hass und die Verbitterung, auch gegen den Egoismus. Ruhdorfer nimmt Bezug auf die Silvesternacht 2015/2016 in Köln, auf "weitere dramatische Vorfälle" wie den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin. Die vielen Gewalttaten, die rechtsgerichtete Täter im vorigen Jahr begangen haben, erwähnt er nicht explizit, was die Rede ein wenig unausgewogen erscheinen lässt.

Dafür zitiert er aus der Weihnachtsansprache von Bundespräsident Joachim Gauck: "Gerade in unsicheren Zeiten wissen wir das zuverlässige Wirken von so vielen Menschen zu schätzen. Nicht, weil sie etwas Außergewöhnliches tun, sondern weil sie das Gewöhnliche außergewöhnlich gut tun." In diesem Sinne danke auch er, sagt der Bürgermeister und eröffnet das Büffet. Dann ist reichlich Zeit und Gelegenheit, Gedanken und Ideen auszutauschen. Vielleicht ist dabei tatsächlich, wie Ruhdorfer es sich zuvor gewünscht hat, das eine oder andere für Schäftlarn in Gang gekommen.

© SZ vom 16.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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