Schäftlarn:Die Kunst des Kumulierens

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Die Wähler verteilen Stimmen gezielt an Kandidaten.

Von Ingrid Hügenell

Im Gemeinderat Schäftlarn bleibt nach der Wahl alles so ziemlich, wie es war - zumindest, was die Sitzverteilung angeht. Personell ergeben sich allerdings einige Änderungen. Die Schäftlarner nutzten die Möglichkeiten des Kumulierens ausgiebig; dabei kann man einem Kandidaten bis zu drei Stimmen geben. Die Parteilisten werden hierbei häufig neu geordnet, so auch in Schäftlarn

Beispielsweise bei der CSU. Die Partei kommt auf 38,4 Prozent und erhält acht Sitze. Das ist einer mehr als bei der Wahl 2008. Damals wechselte allerdings nach gut zwei Jahren Georg Lang von der Gemeindeunion (GU) zur CSU, die danach eben bereits acht Sitze hatte. Matthias Ruhdorfer, Christian Fürst, Franz Strobl, Susanne Dichtl, Andreas Mock, Maximilian Urban, Ulrike Prölß und Theresia Bader haben diese Sitze erobert. Nachrücker ist Georg Lang, er kommt in den Gemeinderat, sollte Ruhdorfer bei der Stichwahl wieder Bürgermeister werden.

Nach vorne gehäufelt wurden mit Urban und Mock zwei junge Kandidaten, die auf den Plätzen neun und elf angetreten waren, also ohne Kumulieren nicht im Gremium vertreten wären. Auch Fürst und Strobl machten Plätze gut. Dichtl und Bader, beide bisher schon Gemeinderätinnen, rutschten von ihren Listenplätzen zwei und fünf nach hinten.

Die GU hatte 2008 zunächst fünf Sitze erreicht. Ende 2009 trat aber schon der Fraktionsvorsitzende Günter Schütze aus der GU aus. Er saß fortan als Parteifreier im Gemeinderat. Schütze trat diesmal nicht wieder an. Die GU erhielt am Sonntag 20,6 Prozent der Stimmen, das entspricht vier Sitzen. Gewählt sind Maria Kötzner-Schmidt, Michael Waldherr, Josef Woratsch und Jakob Metz, der auf Platz 14 kandidiert hatte. Die Gemeinderätin Christine Raitl, die auf Platz vier kandidiert hatte, wurde nicht wieder gewählt. Waldherr sitzt bisher für die Unabhängige Wählergemeinschaft Gemeindewohl (UWG) im Gremium. Er war bei der GU auf Platz sieben angetreten.

Die Grünen behalten ihre fünf Sitze, sie bekamen 23,7 Prozent. Gewählt sind die bisherigen Gemeinderäte Christian Lankes, Sophie von Lenthe, Gerhard Zattler und Ulrich Stuke, der von Platz neun nach vorne gehäufelt wurde. Statt Anton Höck, der nicht mehr antrat, hat es Philipp von Hoyos in den Gemeinderat geschafft. Sollte Lankes am 30. März Bürgermeister werden, würde für ihn Vera Henn in den Gemeinderat nachrücken.

Die UWG hat wie bisher zwei Sitze, 9,4 Prozent der Stimmen entfielen auf sie. Gewählt wurden Maria Reitinger, Zweite Bürgermeisterin, und Manuela Beichhold, die neu im Gemeinderat ist. Bei der SPD blieb sowohl nach Anzahl der Sitze wie auch personell alles wie gewohnt: Hans Jürgen Heinrich ist wie bisher der einzige SPD-Gemeinderat.

Wie bisher sind sieben Frauen im Gemeinderat vertreten, etwa ein Drittel. Dabei waren fast ebenso viele Frauen aufgestellt wie Männer.

© SZ vom 18.03.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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