Schäftlarn: Brenner-Areal:Platz für Wachstum

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Der Rollladen-Bauer Schönberger kauft das Brenner-Areal und will neue Arbeitsplätze schaffen. Doch das ist nicht für alle Beteiligten eine gute Nachricht.

Isabel Meixner

Die Zukunft des Brenner-Geländes in Schäftlarn ist geklärt: Die ortsansässige Firma Rollladen Schönberger GmbH & Co. KG Rollladenfabrik hat das 29 000 Quadratmeter große Areal an der Zechstraße mitsamt Liegenschaften gekauft und möchte dort künftig seine Produktion und Logistik konzentrieren. "Der Kauf des Areals der Firma Brenner bietet unserem Wachstum zumindest über einige Jahre hinweg Platz", sagte der Geschäftsführer der Rollladenfabrik, Michael Mayer.

Die Zukunft des Brenner-Areals ist geklärt. Der Verpackungshersteller zieht ja Ende des Jahres in das Gewerbegebiet Schorn in der Stadt Starnberg um. Die Hallen auf dem 29 000 Quadratmeter großen Gelände will künftig der Rollladen-Bauer Schönberger nutzen. (Foto: privat)

Er kündigte an, Arbeitsplätze in der Gemeinde zu schaffen. Der bisherige Firmensitz an der Münchner Straße bleibe erhalten; dort sind künftig die Softwareentwicklung sowie die Design- und Marketingabteilung untergebracht. Als Pluspunkt Schäftlarns nannte Mayer den Bahnanschluss, durch den Transporte auf die Schiene verlegt werden können.

Bürgermeister Michael Ruhdorfer zeigte sich erfreut, dass das Unternehmen seine Zukunft in Schäftlarn plant und dadurch Arbeitsplätze in der Gemeinde erhalten würden: "Rollladen Schönberger expandiert, und ich finde es schön, dass sie einen Platz im Ort gefunden haben." Besonders, nachdem die Gemeinde mit der Verpackungsfirma Brenner zum Jahresende einen der größten Gewerbebetriebe verliert.

Brenner zieht, wie berichtet, in das Gewerbegebiet Schorn in den Landkreis Starnberg um. Der Eigentümer hatte sich seit Bekanntwerden der Umzugspläne um einen Nachfolger bemüht, doch die Gespräche hatten sich hingezogen. "Es gab einige Interessenten, die allerdings Änderungswünsche für das Areal hatten", sagte Ruhdorfer.

Schönberger werde das Grundstück mitsamt Gebäudekomplex übernehmen, eine Änderung gegenüber dem derzeitigen Bestand sei wohl nicht notwendig. Und falls doch, dann werde man eine Lösung finden, sagte Ruhdorfer: "Ich finde es gut, dass wir nun eine Nachnutzung gefunden haben."

Das Familienunternehmen Schönberger ist in den vergangenen sechs Jahren stark gewachsen und hat seinen Umsatz seit 2005 nach eigenen Angaben um 600 Prozent gesteigert. "Wir haben uns von einem kleinen Handwerksbetrieb zu einem weltweit agierenden Hersteller von Rollläden, Markisen, Insektenschutz und Antriebs- und Steuerungstechnik entwickelt", sagte Michael Mayer. Die Produkte würden vorwiegend über das Internet vertrieben.

Derzeit beschäftige die Firma, die 1952 ihren Hauptsitz nach Hohenschäftlarn verlegte, 80 Mitarbeiter bundesweit. Dem Geschäftsführer zufolge soll diese Zahl in den nächsten Jahren auf 150 ansteigen, ein Großteil der Arbeitsplätze soll in Schäftlarn entstehen. Er kündigte an, im neuen Produktions- und Logistikzentrum an der Zechstraße die bisherige Produktion um Fassaden- und Senkrechtmarkisen sowie Roll- und Sektionaltoren zu erweitern.

So positiv die Nachricht für Schäftlarn ist, so sehr könnte sie der Stadt Geretsried zum Nachteil gereichen. Dort hat Rollladen Schönberger an zwei Standorten Produktions- und Logistikflächen angemietet. Auf die Frage, was mit denen nach der Expansion in Schäftlarn geschehen soll, zeigte sich Geschäftsführer Mayer vorsichtig: "Das haben wir noch nicht hundertprozentig entschieden. Das hängt auch von der Auftragslage ab." Zunächst wolle die Rollladenfabrik die beiden Standorte aber weiterführen, zumindest bis zum Ende des Mietverhältnisses Ende 2012.

© SZ vom 13.09.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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