Prozess:Haftstrafe für Serientäter

Landgericht verurteilt 27-jährigen Mann aus Geretsried

Von Benjamin Engel, Geretsried/München

Illegaler Verkauf einer Waffe, Drogenkonsum, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte: Die Liste der Delikte ist lang, für die ein 27-jähriger Geretsrieder jetzt in Haft muss. Im Prozess vor der 2. Strafkammer am Landgericht München II wurde der Mann zu vier Jahren und neun Monaten Gefängnis verurteilt. Noch 2014 hatte er geschworen, nie wieder Drogen zu nehmen. Damals war der Geretsrieder gerade erst aus der U-Haft entlassen worden.

Doch Ende 2015 ging es wieder los: Der Angeklagte konsumierte Ecstasy und Speed, auch Kokain und später Opium. Laut Staatsanwaltschaft verkaufte er im Juni 2016 zudem eine halbautomatische Pistole im Darknet. Der Mann bot die Waffe samt 25 scharfer Patronen für 1500 Euro an. Bei seinem Abnehmer handelte es sich allerdings um einen verdeckten Ermittler des Bundeskriminalamts. Kurze Zeit nach dem Geschäft hatte der Angeklagte im Darknet auch noch Falschgeld gekauft - insgesamt 200 Blüten in 50-Euro-Scheinen. Als er damit Opium bezahlen wollte, flog er bei seinem Dealer auf. Und Ende Juni 2016 verkaufte der Geretsrieder schließlich selbst ein Gramm Opium.

Die Fahnder beobachteten ihn dabei. Anfang 2017 nahmen sie den Mann fest. Dabei trat er einen der Polizisten in den Magen. Am ersten Verhandlungstag vor dem Landgericht behauptete er, aus Reflex gehandelt zu haben. Er habe die zivil gekleideten Beamten für Geldeintreiber eines Dealers gehalten. Als die Polizisten die Wohnung des Mannes durchsuchten, entdeckten sie zudem einen gefälschten niederländischen Führerschein. Der Geretsrieder wird nun in einer Entziehungsanstalt untergebracht und muss 1600 Euro Wertersatz zahlen.

© SZ vom 01.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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