Polizei:Notruf ohne Grenzen

Ein Geretsrieder wählt die 110, um einem Freund in Polen zu helfen - das gelingt

Aus Sorge um einen Landsmann hat ein Mann aus Geretsried am Montagabend die deutsche und die polnische Polizei auf den Plan gerufen. In einem sozialen Netzwerk hatte ihm ein Bekannter Bilder geschickt, auf denen der 30-Jährige aus dem polnischen Nowa Sól blutend zu sehen war. Außerdem hätte der Verletzte "seltsame Nachrichten" verschickt. Der Geretsrieder wählte daraufhin die 110 und verständigte die Polizei in Rosenheim. Die Beamten reagierten schnell: Über das Gemeinsame Zentrum der deutsch-polnischen Polizei- und Zollzusammenarbeit in Swiecko informierten sie die zuständige Polizeidienststelle. Die polnischen Beamten fanden den 30-Jährigen dort kurz darauf in seiner Wohnung. Er hatte sich Schnitte im Handgelenk zugefügt, die allerdings nicht lebensgefährlich waren. Der Mann wurde in ein Krankenhaus gebracht.

Die Stadt Nowa Sól liegt im Verwaltungsbezirk Lebus im Westen des Landes. Das Gemeinsame Zentrum Swiecko hat seinen Sitz noch weiter westlich an der Grenze zu Deutschland. Die Dienststelle, in der Polizisten aus beiden Ländern arbeiten, wurde 2007 gegründet. Aus Sicht der Polizei zeigt der Fall aus Geretsried, dass eine Zusammenarbeit mit Nachbarländern schnell und unbürokratisch möglich ist.

© SZ vom 12.10.2016 / UTZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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