Penzberger Stadtrat:Erst die Kinder, dann die Autos

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Hallenbad-Parkplatz hängt vom Bau einer neuen Krippe ab

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Die Penzberger entscheiden an diesem Sonntag, 14. Oktober, über die Zukunft des Wellenbades. Bereits an diesem Dienstag hat der Bauausschuss des Stadtrats über den Standort des Parkhauses diskutiert, in dem künftig die Besucher des Schwimmbades an der Seeshaupter Straße ihre Fahrzeuge abstellen sollen. Gegen die Stimme von Manfred Reitmeier (BfP) sprach sich das Gremium dafür aus, das Parkhaus auf der Fläche hinter der neuen Landkreis-Sporthalle zu errichten. Dort hat allerdings erst im September 2017 eine Container-Kinderkrippe eröffnet. Sie muss für den Neubau weichen.

Vier Varianten standen in der Sitzung zur Debatte: ein Parkhaus auf dem Parkplatz hinter der Landkreis-Turnhalle (Kinderkrippe), ein Parkhaus im Waldstück zwischen Seeshaupter Straße, Birkenstraße und Montessori-Schule, ein Parkhaus auf dem Gelände mit dem Jugendtreff Chillout und Stellplätze im Bereich des Waldstücks zwischen Seeshaupter Straße, Birkenstraße und Montessori-Schule.

Das Dreiecksgrundstück bei der Montessori-Schule fällt aus mehreren Gründen flach. Einerseits sei es für Besucher mit Kindern gefährlich, die Birkenstraße auf dem Weg zum Schwimmbad zu überqueren, argumentiert die Verwaltung. Denn der Straßenverkehr werde durch das neue Wohngebiet an der Birkenstraße noch zunehmen. Andererseits ist das Waldareal eine Retentionsfläche bei Hochwasser und soll daher nicht überbaut werden - auch nicht mit Stellplätzen. Was wiederum Manfred Reitmeier monierte, der auf diesem Gelände einen "einfachen Parkplatz" favorisierte.

Des Weiteren war sich der Bauausschuss einig, dass den Penzberger Jugendlichen nicht schon wieder ein Umzug zugemutet werden sollte. Der Jugendtreff Chillout musste aus der Stadthalle raus, als diese saniert wurde. Ein neues Domizil fanden die Jugendlichen in einem kleinen Haus neben Wellenbad und alter Sporthalle. "Dort wollen wir sie nicht gleich wieder vertreiben", sagte Johannes Bauer (Grüne). Denn für das neue Parkhaus an dieser Stelle müsste das Chillout abgerissen werden. So bleibt nur die Fläche, auf der die Container-Kinderkrippe steht.

Die Kindertagesstätte sei von Anfang an als Provisorium errichtet worden, sagte Bürgermeisterin Elke Zehetner (parteifrei/SPD). Die Anlage koste die Stadt sehr viel Geld. Dennoch werde sie gebraucht. Ein Ersatz muss her. Erst wenn ein neuer Standort für eine Kinderkrippe gefunden ist, kann die Einrichtung an der Birkenstraße aufgegeben werden - was das Bauamt in zeitliche Bedrängnis bringt.

Die SPD hatte den Antrag gestellt, einen Standort am städtischen Kindergarten am Daserweg zu untersuchen. Laut Zehetner prüft die Verwaltung ferner noch einen Standort beim Rewe-Areal, auf einer Parkfläche im Nonnenwald und in einem Waldstück an der Wölflstraße.

Der Bauausschuss sprach sich dafür aus, die Kosten für eine viergruppige Kinderkrippe im Haushalt für die Jahre 2019 bis 2021 einzuplanen. Die Tagesstätte muss gebaut sein, ehe das Parkhaus für das Schwimmbad in Angriff genommen werden kann.

© SZ vom 12.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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