Penzberger Politik:Ringen um Namen

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Bauausschuss einigt sich auf Angerfeldstraße

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Die Stadtratsfraktion Penzberg Miteinander (PM) hat es nicht leicht. Sie möchte gerne, dass eine der Straßen in den neuen Wohngebieten, die allerorten in Penzberg entstehen, nach der Mitbegründerin der Arbeiterwohlfahrt, Marie Juchacz, benannt wird. Schon einmal stellte die Fraktion den Antrag, die Erschließungsstraße im Baugebiet Birkenstraße West nach der Sozialreformerin und Frauenrechtlerin zu benennen. Ohne Erfolg. Der zweite Versuch galt der neuen Straße im Gebiet Daserweg West. Doch auch da fand die Mehrheit im Bauausschuss keinen Gefallen an dem Vorschlag. Man verständigte sich auf Angerfeldstraße.

Grundsätzlich hat niemand etwas dagegen, Marie Juchacz zu ehren und eine Straße nach ihr zu benennen - schon gar nicht die SPD, war Juchacz doch Sozialdemokratin. Und trotzdem, sagte Adrian Leinweber jüngst im Penzberger Bauausschuss, der Name passe einfach nicht zum Wohngebiet am Daserweg. "Einen anderen Vorschlag habe ich allerdings nicht." Man solle den PM-Antrag nicht aus den Augen verlieren, eventuell könne man irgendwann eine Straße an einer Schule oder ähnlichen Einrichtung nach Juchacz taufen. Dafür sprach sich auch Armin Jabs (Bürger für Penzberg) aus. Während Martin Janner (PM) und Sebastian Fügener (Grüne) ein Plädoyer für die Frauenrechtlerin hielten, erklärte Ludwig Schmuck (CSU), dass der Name Juchacz viel zu kompliziert für die Rettungsdienste wie Rotes Kreuz oder Feuerwehr sei. Man solle im Schema bei den Straßennamen bleiben, also: alle Blumenbezeichnungen wie etwa im Stadtteil Steigenberg auf einem Fleck und so weiter. Abweichungen dürfe es geben, erwiderte Fügener darauf, die Rettungskräfte würden ihren Weg schon finden.

Da kam Jack Eberl (Freie Lokalpolitik Penzberg) mit dem Vorschlag daher, doch mal einen Blick auf alte Flurnamen zu werden. Dort lese man "Angerfeld" genau in der Mitte, wo das neue Wohngebiet entstehe. Das passe, fand er.

Bürgermeister Stefan Korpan (CSU) schritt nach der ausführlichen Diskussion zur Abstimmung, nachdem noch der Name Oberfeldstraße in den Ring geworfen wurde. Für Marie-Juchazc-Straße stimmten letztlich nur Leinweber, Janner und Fügener. Auch für Oberfeldstraße fand sich mit drei zu fünf Stimmen keine Mehrheit. Es blieb am Ende bei der Angerfeldstraße, für die es im Penzberger Bauausschuss mit sechs zu zwei Stimmen ein mehrheitliches Votum gab. Fügener und Janner stimmten dagegen.

© SZ vom 19.02.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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