Penzberger Politik:"Man muss so etwas denken dürfen"

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Keine Denkverbote: Stefan Korpan beim CSU-Zukunftsworkshop in der Penzberger Rathauspassage. (Foto: Manfred Neubauer)

Stefan Korpan und die Penzberger CSU sammeln bei einer Zukunftswerkstatt Ideen und Vorschläge der Bürger

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Die Parteien und Wählergruppierungen in Penzberg werben um die Gunst der Wähler - und das tun sie, indem sie die Bürger zum Mitmachen einladen. Die Penzberger CSU hat dazu kürzlich in die Rathauspassage eingeladen. Der Zukunftsworkshop fand regen Zuspruch. An die 80 Bürgerinnen und Bürger kamen über den Vormittag verteilt, um sich einzubringen.

Ihre Ideen zu den Themen Wirtschaft, Soziales, Umwelt und Stadtentwicklung wurden notiert und gesammelt und sollen nun in das Wahlprogramm der Christsozialen einfließen. Mitten drin im Geschehen: Bürgermeisterkandidat Stefan Korpan. Er bekannte, dass ihm gute Ideen und Sachthemen wichtiger seien als ein Fraktionszwang.

Korpan hatte sich schon früh gegen den geplanten Bau eines Kinderhauses an der Birkenstraße ausgesprochen. Als betroffener Vater und nicht aus Wahlkampftaktik, wie er erklärte. Damit stand er lange Zeit nicht auf Seiten der CSU-Fraktion, die für den Neubau gestimmt hatte.

Er wolle mit den anderen Gruppierungen im Stadtrat zusammenarbeiten, wenn es um eine gute Sache gehe, sagte er beim Zukunftsworkshop. Die umstrittene und oft belächelte Idee, die Bahngleise tiefer zu legen, würde immens viel Geld kosten, so Korpan. "Das ist mir bewusst. Aber man muss so etwas denken dürfen." Solche Projekte bräuchten neben viel Geld auch viel Zeit. Kein Freund ist Korpan von der Vorgabe, der Bahnhof dürfe kein Thema im Wahlkampf sein. "Wir müssen solche Projekte durchdenken, sonst verlieren wir zu viel Zeit."

Vor großen Verkehrsprojekten schrecken die Christsozialen jedenfalls nicht zurück. So findet sich auf der Ideen-Liste ein "Tunnel Ost". Dieser führt die Bichler Straße ab der Abzweigung zum Rewe-Markt unter dem Gebiet "Freiheit" durch und kommt beim Baumarkt am Zibetholzweg wieder ans Tageslicht. Mit diesem Tunnel könnte die Innenstadt beruhigt werden. Auf einem Post-it unter dem Schlagwort "Umrahmung West" findet sich eine neue Straße auf der Trasse des alten Bahngleises. Diese Umfahrung wäre nur machbar, wenn der Bahnhof tiefer gelegt würde. Sie würde dann in die Seeshaupter Straße im Bereich des Platzes der Städtepartnerschaft münden. So könnte im Zentrum eine Fußgängerzone geschaffen werden.

Weitere Themen waren die Schaffung eines Geburtshauses. Momentan müssen Schwangere zur Niederkunft nach Garmisch-Partenkirchen, Starnberg oder Wolfratshausen fahren. Damit es wieder Penzberger Kindl gibt, soll in einem Gesundheitszentrum ein Geburtshaus mit Hebammen, Kinderärzten und vielem mehr eingerichtet werden. Auch das Edeka-Areal möchte die CSU voranbringen. Dort soll Wohnen und Arbeiten nebeneinander möglich sein.

© SZ vom 27.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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