Penzberger Politik:Kritik an Kreisverkehren

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Stadträten gefallen die Pläne nicht

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Ein Kreisverkehr am Knotenpunkt Karlstraße/Bichler Straße ist sinnvoll - darüber ist man sich im Penzberger Stadtrat einig. Konträrer Meinung sind indes ein Teil der Stadträte und Hauptamtsleiter Peter Holzmann sowie die beauftragten Planer, ob die Straße des 28. April an den Kreisel direkt angebunden werden soll. Für beide Kreisverkehre liegen Machbarkeitsstudien des Planungsbüros "Bauen und Umwelt" aus Kempten vor. Die Ergebnisse stellte Planungsingenieur Michael Lehner im Stadtrat vor.

Für den Kreisverkehr im Einmündungsbereich von Bichler Straße und Karlstraße hat das Büro zwei Varianten erarbeitet: eine mit einem Durchmesser von 28 Metern sowie eine mit 26 Metern. Beide Varianten seien für Lastwagen, Sattelzüge, Busse und den Kreisverkehr problemlos zu passieren, sagte Lehner. Ziel sei es, den Kreisel allein auf öffentlichen Flächen unterzubringen, auch müsse der Säubach offen bleiben. Den schon im Bauausschuss geäußerten Wunsch, die Straße des 28. April - also die Zufahrt zu Rewe - anzubinden, sei nicht möglich, so Lehner. Erstens müsste die Fahrbahn nach Süden verlegt werden, zweitens müsste der Kreisel dann vier Arme und im Durchmesser mindestens 30 Meter haben. Sollte diese Variante gewünscht werden, müssten zusätzliche Vermessungen vorgenommen werden, denn der größere Kreisverkehr greife in das Supermarkt-Grundstück ein und könnte auch den Verlauf des Baches beeinträchtigen. Kerstin Engel (Grüne) monierte die vorgelegten Pläne als "suboptimale Lösung". Sie plädierte für den Anschluss der Straße des 28. April, da sie befürchtete, dass Autos nicht mehr in die Bichler Straße abbiegen können. Eine "steigende Belastung" sieht Lehner "unkritisch". Auch Holzmann hält das Szenario vom Rückstau in die Straße des 28. April für übertrieben. Johannes Bauer (Grüne) warb darum, in die Machbarkeitsstudie aufzunehmen, wie die Rewe-Zufahrt an den Kreisverkehr angebunden werden könnte. "Es ist leichtsinnig, nicht so zu planen", sagte er.

Die Kosten für einen Kreisverkehr an dieser Stelle schätzt Lehner auf 600 000 bis 700 000 Euro. Das Staatliche Bauamt Weilheim wird sich nicht finanziell beteiligen, weil es den Kreisel nicht für notwendig hält. Was wiederum Markus Kleinen (SPD) zur Nachfrage bewegte, warum an diesem Knotenpunkt dann eine Sichtschutzwand aufgestellt worden sei. Dies sei in erster Linie der Wunsch der Penzberger Polizei gewesen, erwiderte Holzmann, da sich dort mehrere Unfälle ereignet hatten. Doch im vergangenen halben Jahr - die Sichtschutzwand wurde nach Protesten wieder abgebaut - habe es keine gehäuften Vorfälle mehr gegeben. Doch den Punkt Förderungen möchte die SPD dennoch geklärt wissen.

Zum Kreisverkehr an der Seeshaupter Straße zur Einmündung Birkenstraße gab es auch kritische Wortmeldungen. Auch hier gibt es zwei Varianten: eine würde den Weidenweg mit anbinden, die zweite nicht. Der Durchmesser dieses Kreisverkehrs läge bei 30 Metern. Um die Sicherheit von Radfahrern, insbesondere der vielen Schulkinder, sorgten sich Jack Eberl (Freie Lokalpolitik Penzberg) und Kerstin Engel. Ihre Zweifel vermochte Holzmann auszuräumen. Dieser Kreisel sei nicht nur wegen der Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen wichtig, sondern auch wegen des neuen Schwimmbads samt Parkdeck und des Wohngebiets, das unweit entsteht. "Er wird den Verkehrsfluss verbessern", sagte Holzmann. Die Planungen sollen nun vertieft werden.

© SZ vom 25.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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