Penzberger Leuchtturmprojekt:Bedenken wegen Blaulichtzentrum

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Firma Messtec sieht ihre Existenz durch Großvorhaben gefährdet

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Das Blaulichtzentrum auf dem Gelände der Layritzhalle soll ein Leuchtturmprojekt der Stadt Penzberg werden. Doch bis Bayerisches Rotes Kreuz (BRK), Polizei, Feuerwehr, Berg- und Wasserwacht an einem zentralen Ort vereint sein werden, wird noch viel Wasser die Loisach hinunter fließen. Einen Schritt zur Umsetzung des Großvorhabens hat der Bauausschuss des Penzberger Stadtrats nun allerdings getan. Für den Bau des neuen BRK-Domizils auf dem städtischen Gelände wurde der Bebauungsplan "Gewerbegebiet Auf der Grube" geändert. Die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange machen deutlich, dass das Vorhaben nicht nur auf Gegenliebe stößt. Ein Nachbar, die Firma Messtec, bangt gar um ihren Fortbestand in Penzberg.

Messtech Power Converter ist ein weltweit agierendes Hightech-Unternehmen, das Lasertreiber herstellt. Das sind Geräte, die zur Umwandlung digitaler Hochgeschwindigkeitsdaten in analoge Signale zur Steuerung von Laserdioden verwendet werden. Die an der Grube gelegene Firma hat wegen mehrerer baulicher Eingriffe in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft Sorgen. Sie kritisiert nicht nur das östlich gelegene Blaulichtzentrum, sondern auch das geplante Biomasseheizkraftwerk westlich des Firmengeländes und die Verlängerung der Straße vom städtischen Bauhof zur Straße Grube, die über das Messtech-Grundstück verlaufen soll. Man lehne die Bauvorhaben grundsätzlich ab, heißt es im Schreiben der Firma, "da diese eine hohe negative Auswirkung auf den regulären Unternehmensbetrieb, auf die geforderte Produktqualität und damit auf die Existenz des Unternehmens hätten". Lärm, Staub und vor allem Erschütterungen wirkten sich als Störquellen negativ auf die mechanische und elektronische Fertigung aus. Zudem könne man nicht expandieren, würde die Straße gebaut. "Mittelfristig wäre der Standort für die Firma Messtech nicht mehr tragbar", lautet das Fazit der Unternehmensleitung, die einen Wegzug aus Penzberg nicht ausschließen möchte.

Aus Sicht der Verwaltung ist die Argumentation von Messtech nicht stichhaltig. Denn die vorliegende Bebauungsplanänderung tangiere lediglich ein kleines Teilstück des Gewerbegebiets, so das Bauamt. Alle gesetzlichen Bestimmungen würden eingehalten. Zur Güte schlug Bürgermeister Stefan Korpan (CSU) vor, einen Ortstermin bei der Firma Messtec zu vereinbaren, um sich mit den Betroffenen gemeinsam ein Bild machen zu können. Hardi Lenk (SPD) bat darum, zu diesem Termin die Lage und Größe des künftigen BRK-Hauses abzustecken, um unter anderem die Entfernung abschätzen zu können. Stadtbaumeister Justus Klement sprach davon, dass es alternative Trassen für die neue Straße geben könnte. Sie sollen geprüft werde.

© SZ vom 25.05.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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