Penzberg zieht Termin zurück:Vorschnell

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Neue Museumsleiterin kann noch gar nicht präsentiert werden

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Man könnte es schon symptomatisch nennen. Die Stadt Penzberg lädt gerne mal zu Pressegesprächen ein, in denen neues "Personal" vorgestellt werden soll. Und dies, obschon die Verträge noch lange nicht in trockenen Tüchern sind. Das war bei dem neuen Wirte-Duo für die Stadthalle so, das letztlich nicht zum Zug kam. Nun geht es um die Interimsleiterin des Museums Penzberg - Sammlung Campendonk. Die Kunsthistorikerin und Redakteurin Freia Oliv aus Feldafing sollte an diesem Mittwoch im Museum der Presse vorgestellt werden. Am Dienstag wurde dieser Termin abgesagt. Ohne offizielle Begründung. Fakt ist, dass noch einige Vertragsdetails zwischen Stadt und Freia Oliv zu klären sind.

Bürgermeisterin Elke Zehetner (parteilos/SPD) war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Dem Vernehmen nach ist die Freiberuflerin Oliv grundsätzlich bereit, die Leitung des Stadtmuseums für eine begrenzte Zeit zu übernehmen. Allerdings müssen dafür einige Voraussetzungen gegeben sein. Etwa ein reibungsloser Übergang, für den Oliv sich wünscht, dass ihr die scheidende Museumsleiterin Gisela Geiger ein paar Monate zur Seite steht. Damit trifft Oliv allerdings einen Nerv, denn der Stadtrat hatte sich einstimmig in nicht-öffentlicher Sitzung dafür ausgesprochen, Geiger nicht mehr weiter für eine Übergangszeit zu beschäftigen.

Die 66-jährige Geiger hat das Rentenalter erreicht, wollte aber ihrer designierten Nachfolgerin Diana Oesterle im nächsten Jahr zur Seite stehen, da Oesterle noch bis Ende 2018 mit dem von Geiger initiierten Forschungsprojekt zur Hinterglasmalerei der Moderne und ihrer Dissertation befasst ist. Oesterle hatte der Stadt vorgeschlagen, kommendes Jahr weiterhin 15 Stunden pro Woche zu arbeiten, Geiger sollte ihr mit 20 Stunden unter die Arme greifen, bis Oesterle 2019 das Museum übernehmen könnte. Der Stadtrat lehnte das ab. Geiger, die das Penzberger Museum maßgeblich aufgebaut hat, muss Ende des Jahres gehen.

Freia Oliv selbst will zu den laufenden Verhandlungen mit der Stadt Penzberg nichts Detailliertes sagen. Für die Kommunikation sei das Rathaus verantwortlich. Oliv bestätigt lediglich, dass es Gespräche gebe, alles weitere sei in ihren Augen Spekulation. Es gebe noch Details zu klären, sagt sie, "die müssen aber stimmen". So müsse sie klären, welche Konsequenzen eine Anstellung in Penzberg für sie als Freiberuflerin habe. Einen offiziellen Vorstellungstermin zu diesem Zeitpunkt, halte sie jedenfalls für verfrüht.

Nachdem der Penzberger Stadtrat in seiner September-Sitzung Oesterle garantierte, dass sie von 2019 an die Leitung des Penzberger Museums übernehmen könne, müssen sich die Räte jetzt mit Olivs Bedingungen auseinandersetzen. Diese Aufgabe fällt dem Verwaltungsausschuss des Stadtrats am Mittwochabend zu. Punkt 5 der nicht-öffentlichen Sitzung lautet "Personalangelegenheiten".

© SZ vom 11.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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