Penzberg:Neue Bahnübergänge

Lesezeit: 2 min

Die Stadt erörtert die Pläne der Bahn

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Die DB Netz AG plant, in den kommenden beiden Jahren die beiden Bahnübergänge auf Penzberger Stadtgebiet (Innenstadt und Posten 10) zu erneuern. Jens Weißflog vom Stadtbauamt stellte dem Stadtentwicklungsausschuss die Pläne vor.

Erstens sei die Signaltechnik auf der Strecke Tutzing-Kochel veraltet, zweitens sei der bisherige Betrieb durch die Besetzung von vier Stellwerken "sehr kostenintensiv", hätten Bahn-Vertreter bei einem Gespräch im September wissen lassen. Aus diesem Grund soll die komplette Leit- und Sicherungstechnik durch den Neubau elektronischer Stellwerke ersetzt werden. Die Bedienung erfolgt künftig vom Stellwerk in Weilheim aus. Welche Auswirkungen diese Baumaßnahmen auf den Schienenverkehr haben werden, will die Bahn rechtzeitig bekanntgeben.

Bislang gibt es beim Übergang "Posten 10" keine Schranke. Das soll sich ändern. Geplant ist eine Halbschrankenanlage. Die Stadt Penzberg muss die Straßenabschnitte auf beiden Seiten des Bahnübergangs nach geltenden Vorschriften ausbauen. Das bedeutet, die Bereiche müssen verbreitert werden, um eine Räumung des Bahnübergangs jederzeit zu gewährleisten. Das Staatliche Bauamt Weilheim regte an, die Einmündung des Radwegs in Richtung Iffeldorf doch zu asphaltieren. Ein weiterer Bereich soll mit Granitgroßkopfpflaster gestaltet werden. Erfolgreiche Gespräche mit einem Anwohner wegen einer benötigten Grundstücksabtretung hat es ebenfalls schon gegeben.

Damit die Anwohner Richtung Breunetsried nach Hause kommen, schreibt die Stadt Penzberg vor, dass während der Arbeiten stets eine Fahrspur für den Verkehr offen gehalten werden muss. Obschon Penzberg nicht die Baulastträgerin ist, muss sie sich laut Eisenbahnkreuzungsgesetz an den Kosten anteilig beteiligen. Wie hoch diese sein werden, stehe nicht fest, sagte Weißflog. 2017 wisse man mehr. Fällig wird die Summe erst 2019. Das müsse in der Haushaltsplanung berücksichtigt werden.

Beim zweiten und wichtigeren Übergang an der Bahnhofstraße/Sindelsdorfer Straße liegt eine vom Eisenbahnbundesamt bereits geprüfte Planungsgenehmigung aus dem Jahr 2013 vor. Sollte dieser Entwurf umgesetzt werden, kommen auf die Stadt keine weiteren Kosten zu. Denn aus ihrer Sicht sei der Übergang bei der Neugestaltung der Innenstadt so gestaltet worden, dass er aus "straßenbautechnischer" Sicht keiner Verbesserung bedürfe, sagte Weißflog.

Vielmehr habe man bei dem Gespräch mit der Bahn darauf hingewiesen, dass die aktuellen Schließzeiten der Schranken in dieser Form nicht hinnehmbar seien, erklärte er. Der Bahnübergang sei ein Nadelöhr, der Verkehr in der Innenstadt staue sich wegen unnötiger Schließzeiten. Dabei handelt es sich zwar nur um Minuten, aber das reicht, um die Autoschlangen anwachsen zu lassen. Der Einbau neuester Technik ließe es zu, dass die Züge von diesem System erkannt werden und der Bahnübergang in Abhängigkeit von der jeweiligen Wartezeit der Züge sofort oder verzögert geschlossen wird.

Bislang ist es so, dass die Schranken herunter gelassen werden, sobald ein Zug in den Bahnhof einfährt. Auch wenn dieser dort mehrere Minuten Wartezeit hat, sind die Schranken zu. Künftig sollen die Schranken nach Wunsch der Stadt erst schließen, wenn der Zug tatsächlich seine Fahrt fortsetzt. Außerdem habe man die DB Netz AG gebeten, die alten und nicht mehr schön anzusehenden Geländer zu erneuern, sagte Weißflog.

Mit Behinderungen ist nur zu rechnen, wenn die Schrankenanlage samt Schalthaus ausgetauscht wird. Aber dies seien nur wenige Tage, meinte Weißflog.

© SZ vom 23.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: