Das Campendonk-Museum in Penzberg hat im vergangenen Jahr mit der Ausstellung "Tiefenlicht" seine Position als bedeutende Adresse für Kunst und deren Erforschung gefestigt. Die überregional beachtete Schau beleuchtete erstmals umfassend die Hinterglasmalerei von der klassischen Moderne bis heute. Das Museum, das die größte Sammlung von Werken des Expressionisten Heinrich Campendonk (1889-1957) beherbergt, setzt dieses Jahr mit drei Sonderausstellungen neue Akzente.
Als erstes wird ein herausragender, alleinständiger deutscher Künstler präsentiert. Schon der Titel soll das Ungewöhnliche verdeutlichen: "Werdet wie ich: Johannes Grützke!" Der Berliner Grützke (1937-2017) habe sich getraut, "radikal subjektiv und radikal gegenständlich seine Wahrnehmung von Welt, Mensch und Leben zu malen", schreibt die neue (Interims-)Leiterin des Campendonk-Museums, Freia Oliv. Als Meister der Selbstdarstellung sei er heute, ein Jahr nach seinem Tod, aktueller denn je. In Penzberg sind üppige Ölbilder, leuchtende Pastelle und zarte Grafikzyklen von ihm zu sehen (9. März bis 3. Juni)
Es folgt ein Intermezzo mit Campendonk, von dem in der Sonderschau Papierarbeiten gezeigt werden: frühe Tuschpinselzeichnungen, leuchtende Aquarelle aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg und Holzschnitte. "Dazu gehören auch die kleinen Juwelen, die kunstvoll gestalteten Postkarten, die erstmals in großem Umfang präsentiert werden", so Oliv (16. Juni bis 16. September).
Elisabeth Endres (1942-2011) ist Freunden des Penzberger Museums schon vertraut: Der "plakativen" Oberammergauer Künstlerin war vor sechs Jahren eine Ausstellung mit dem Titel "Das Leben ist gar nicht so. Es ist ganz anders" gewidmet. In diesem Herbst sollen wieder "farblich ungeheuer eindrucksvolle, mehrteilige, epische und dennoch glasklar konzeptionierte Werke" zu sehen sein. www.museum-penzberg.de