Penzberg:Die Stadtwerke dementieren

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Penzberger Bäderstreit in sieben Punkten

Es sind zwei gegensätzliche Positionen, eine Annäherung ist nicht in Sicht: Die Stadtwerke Penzberg planen, das Wellenbad abzureißen und stattdessen ein neues Hallenbad an gleicher Stelle zu bauen. Schwimmvereinschef und Statiker Wolfgang Kling möchte mit seinen Mitstreitern das Familienbad an der Seeshaupter Straße indes sanieren. Sein Ziel ist es, dass Penzberg nicht fast zweieinhalb Jahre ohne Hallenbad bleibt. Deshalb sammeln die Abriss-Gegner aktuell Unterschriften, um ein Bürgerbegehren zu initiieren. Auf ihren Listen fassen Kling und Mitstreiter kurz den Sachverhalt aus ihrer Sicht zusammen. Nicht korrekt, sagt dazu Stadtwerkechef Josef Vilgertshofer - und das in sieben Punkten.

"Die Stadtverwaltung will das Wellenbad abreißen und ein neues Schwimmbad für 12,9 Millionen Euro innerhalb einer Bauzeit von zwei bis drei Jahren neu errichten", lautet der erste Satz auf der Unterschriftenliste zum Bürgerbegehren. Gleich die ersten drei "gravierenden Unwahrheiten" macht darin Vilgertshofer aus. Nicht die Verwaltung, sondern das Kommunalunternehmen Stadtwerke Penzberg betreibe das Bad, die Investitionssumme belaufe sich auf zwölf Millionen Euro und die Schließphase betrage zwei Jahre (Bauzeit) und vier Monate (Abriss). Des Weiteren verneint Vilgertshofer mit Nachdruck, dass das Wellenbad für einen "Bruchteil der Kosten in den jährlichen Wartungspausen saniert" werden könne, wie die Abbruch-Gegner es formulieren. Im Sanierungskonzept der Neubau-Kritiker seien nur einzelne Teilmaßnahmen enthalten, die Instandsetzung und Erneuerung alles anderen wie auch der technischen Anlagen würde auf die lange Bank geschoben. Das investierte Geld würde für eine Flickschusterei verschwendet. Die Ertüchtigung des Wellenbads käme den Steuerzahler damit erheblich teurer. Eine Teilsanierung spare letztlich keine Kosten. Falsch sei es auch, erklärt Vilgertshofer, dass das Wellenbad saniert werden könne, ohne den Badebetrieb zu unterbrechen. In einer nur drei Wochen dauernden Revisionspause könnten die Arbeiten nicht geleistet werden. Fachleuten zufolge würde eine Sanierung, wie Kling sie vorschlägt, mindestens neun Monate in Anspruch nehmen.

Vilgertshofers Fazit lautet: Durch die Fragestellung für das Bürgerbegehren ("Sind Sie für den durchgehenden Badebetrieb und die kostensparende Sanierung?") würden die Bürger bewusst in die Irre geführt. Das Training des Schwimmvereins sei ohne Unterbrechung nur möglich, wenn zuerst ein neues Becken als Übergangslösung gebaut würde. Das ist den Stadtwerken zu teuer.

Argumente der Stadtwerke für einen Hallenbad-Neubau auf der Homepage: www.stadtwerke-penzberg.de/neubau-hallenbad.html

© SZ vom 03.03.2017 / veca - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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