Energiekrise:In den Kirchen bleibt es kalt

Die katholische Pfarrei wird die Gotteshäuser in der Innenstadt und in Steigenberg im Winter nicht heizen.

Die beiden katholischen Kirchen in Penzberg bleiben in diesem Winter kalt. Damit wolle man einen Beitrag zur Energieeinsparung und zum Klimaschutz leisten, sagten Pfarrer Bernhard Holz und Kirchenpflegerin Margareta Drexel bei einem Pressegespräch in Christkönig. Doch geht es der Pfarrei nicht allein um ihre gesellschaftliche Verpflichtung, sondern auch um die gestiegenen Kosten. Im August musste die Pfarrei eine Nachzahlung in Höhe von 22 000 Euro für alle Gebäude stemmen. Nicht allen gefällt die Entscheidung.

Günther Pfannkuch, künstlerischer Leiter der Musikfreunde Penzberg, kann nicht verstehen, warum die Christkönigkirche nicht wenigstens an diesem Sonntag, 11. Dezember, geheizt wird. Im Rahmen der "Ländlichen Konzerte" kommt das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach dort zur Aufführung. Die Musiker müssten bereits Samstag bei der Generalprobe vier bis fünf Stunden frösteln, am Sonntag seien es nochmals dreieinhalb Stunden. Die Stadt hätte die Heizkosten übernommen, doch die Kirchenverwaltung lehnte ab. Daher empfiehlt Pfannkuch den Konzertbesuchern, warme Decken mitzubringen.

Für diese eine Veranstaltung die Kirche zu heizen, stelle für sie ein moralisches Problem dar, sagte Drexel. Eine Ausnahme für die Konzertbesucher beim Weihnachtsoratorium, während alle anderen in kalten Gotteshäusern sitzen, komme für sie nicht infrage. Sie selbst habe Konzerte in anderen Kirchen besucht, die nie geheizt würden, etwa in der Wieskirche oder in Starnberg. Außerdem, betonte Pfarrer Holz, sei ein "kurzfristiges Aufheizen" schädlich für das Gebäude und speziell für die Orgel.

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