Penzberg:Bürger besser einbinden

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Hotel-Bau: Stadtrat entscheidet, ob er externe Moderatoren möchte

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

An möglichen Standorten für das neue Hotel mangelt es nicht. 26 Bürger sind der Einladung der Stadt gefolgt und haben Flächen genannt, die aus ihrer Sicht als Bauplatz infrage kommen könnten. Insgesamt 46 Vorschläge liegen im Rathaus vor. Einige Standorte wurden mehrmals genannt, andere seien nicht neu, sagt dazu Bürgermeisterin Elke Zehetner (parteifrei/SPD). Der Stadtrat berät in seiner Sitzung an diesem Dienstag, 27. Februar, über die Vorschläge. Einfließen werden auch jene 41 Standorte, die vor fünf Jahren in die Prüfung gingen. Eine Entscheidung, wo das geplante Vier-Sterne-Hotel errichtet werden könnte, ist in der Sitzung nicht vorgesehen. Allerdings stimmt das Gremium darüber ab, ob das Münchner Büro Hendricks & Schwartz den Auftrag erhält, die Diskussion mit den Bürgern über den Hotel-Neubau zu moderieren.

Der Golfplatz zwischen Penzberg und Iffeldorf, das ehemalige Edeka-Zentrallager an der Grube oder das frühere Eon-Schulungsgebäude bei Schönmühl sind nur einige der Vorschläge, die die Bürger eingereicht haben. Auch Gut Hub, der Campingplatz am Kirnbergsee, die Flächen rund um den Zwinkweiher an der Sindelsdorfer Straße oder die Berghalde wurden von ihnen aufgelistet.

Mit dabei ist ebenfalls der Standort an der Zufahrt "Vordermeir" zu Gut Hub, der im Stadtrat jüngst favorisiert wurde. Diese Wiese war von der Regierung von Oberbayern vor fünf Jahren, als bereits nach einem Bauplatz für ein Hotel gesucht wurde, abgelehnt worden, weil die Anbindung zur Stadt fehlte. Mittlerweile gibt es ein Umdenken in München. Der Stadt Penzberg liegt schriftlich vor, dass sich die Regierung von Oberbayern mit diesem Standort anfreunden könne.

Vorgestellt werden soll in der Sitzung das Moderationskonzept, dass die Fachleute von "Hendricks & Schwartz" erarbeitet haben. Sie sollen verhindern, dass ein Hotel-Neubau erneut abgelehnt wird. Das erste Vorhaben dieser Art scheiterte wegen eines Bürgerentscheids vor drei Jahren. Als Standort war ein Waldstück in der Nähe des Kreisverkehrs an der Seeshaupter Straße vorgesehen. Dort führt ein beliebter Spazierweg im Naherholungsgebiet Gut Hub vorbei. Die Münchner Experten setzen darauf, die Penzberger dieses Mal besser in die Entscheidungsprozesse einzubinden, um Kritikern schon vorab den Wind aus den Segeln zu nehmen. Im Januar erklärten sie dem Stadtrat, dass sie für mehr Transparenz plädieren. Ferner seien die Bürger damals nicht wirklich in die Entscheidungen eingebunden worden, auch wenn es öffentliche Versammlungen zu dem Thema gegeben habe. Fakt ist: Widerstand ist programmiert, sollte ein Standort an Huber- und Kirnbergsee ausgewählt werden. Die damalige Bürgerinitiative und der Bund Naturschutz haben bereits Protest angemeldet.

Kritik gab es, weil die Stadt keine Aussagen zu den Kosten des Moderationskonzepts und der Dienstleistung von "Hendricks & Schwartz" machte. Auch dazu soll es in der Stadtratssitzung öffentlich Zahlen geben. Das Konzept wird um die 5000 Euro kosten, die Beratungstätigkeit bis zu 15 000 Euro im Monat. Den Anstoß, sich dieses Mal externe Hilfe zu holen, geht von Zehetner aus.

Sitzung des Stadtrats Penzberg, Beginn: 18.15 Uhr, Rathaus, Karlstraße 25. Bürgerfrageviertelstunde um 17.45 Uhr

© SZ vom 27.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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