Ostufer des Starnberger Sees:Eine Baustelle, die Rätsel aufgibt

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Die Hauptverkehrsachse in Allmannshausen am östlichen Seeufer wird nach mehreren Monaten wieder passierbar - auch wenn die Arbeiten noch immer nicht beendet sind.

Sabine Bader

Den ganzen Sommer über war sie offiziell gesperrt, die Hauptverkehrsachse am Ostufer des Starnberger Sees. Denn in Allmannshausen (Gemeinde Berg) musste die gesamte Staatsstraße verlegt werden, um einen Geh- und Radwegs durch den Ort bauen zu können. Jetzt ist die Fahrbahn geteert. Die Autofahrer dürfen wieder passieren, auch wenn die Arbeiten noch immer nicht ganz beendet sind. Ende November soll nach Auskunft der Gemeinde Berg dann auch der Geh- und Radweg fertig sein.

Trotz andauernder Bauarbeiten ist die Ortsdurchfahrt von Allmannshausen wieder für den Verkehr frei gegeben. (Foto: STA)

Etliche Monate hatten die Anwohner Staub und Lärm ertragen müssen. Nicht besser erging es den Autofahrern: Zwar konnten sie die Buckelpiste zuweilen passieren, allerdings nur inoffiziell und nur, nachdem die Baufahrzeuge ihr Tagwerk beendet hatten.

Die Arbeiten zogen sich hin - aus zwei Gründen: Zum einen hatten die Arbeiter den Bau der Trasse wegen der starken Regenfälle im August mehrmals zwischenzeitlich unterbrechen müssen; zum anderen stellte sich heraus, dass der Untergrund viel problematischer war, als erwartet. "Es muss tiefer ausgebaggert werden", hatte Bürgermeister Rupert Monn bereits im September im Berger Gemeinderat angekündigt.

Das wiederum kostete Zeit und Geld: Die Gesamtkosten für Straßenverlegung und Gehwegebau bezifferte Peter Kubank vom gemeindlichen Bauamt gestern auf SZ-Anfrage auf rund 760.000 Euro. Davon trägt die Gemeinde 420.000 Euro, weil der Geh- und Radweg ihr Wunsch war, und die Straßenverlegung nach sich zog. Für die restliche Summe von 340.000 Euro kommt der Freistaat auf, da es sich um eine Staatsstraße handelt. Laut Monn geht die Gemeinde bei der Gesamtfinanzierung in Vorleistung, denn die staatlichen Finanztöpfe sind für dieses Jahr leer. Die Kommune rechnet überdies mit Fördermitteln in Höhe von 178.000 Euro.

Von Anfang an hatte das Staßenbauprojekt vor allem ortsunkundigen Autofahren Rätsel aufgegeben. Besagten Verkehrsschilder doch, die Durchfahrt sei komplett gesperrt. Dennoch standen an der Baustelle Ampeln, die ganz offensichtlich den Verkehr regelten. "Eine Totalsperrung plus Ampel, das ist ein Widerspruch in sich", hatte Monn zwar seinerzeit zu den Gemeinderäten gesagt, die Situation allerdings blieb.

Die Ortsdurchfahrt musste für den Linien- und Schulbusverkehr geöffnet bleiben, da zeitgleich auch an den möglichen Aufweichrouten gebaut wurde. Ein unglückliches Zusammenspiel eben. Denn, wie berichtet, hatte es den Sommer über gleich sechs Baustellen am Ostufer gegeben: den Berger Kreisel, die Brücken in Percha und Mörlbach, die Verbindungsstraße von Höhenrain nach Münsing, die Seeuferstraße nach Ammerland und eben die Ortsdurchfahrt Allmannshausen.

© SZ vom 09.11.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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