Öffentliche Gemeinderatssitzung:Synergien für Schäftlarn

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Die Feuerwehr Hohenschäftlarn braucht dringend ein neues Feuerwehrhaus. Nun soll eine Bedarfsanalyse für alle Feuerwehren des Orts aufgestellt werden. (Foto: Hartmut Pöstges)

Die Grünen fordern eine Bedarfserhebung und langfristige Planung, ob sich beim Neubau eines Feuerwehrhauses für Hohenschäftlarn dort weitere Nutzungen anbieten - die Wünsche reichen von Bürgerhaus bis Bauhof

Von Ingrid Hügenell, Schäftlarn

Die Feuerwehr Hohenschäftlarn braucht dringend ein neues Feuerwehrhaus. Das ist Konsens in der Gemeinde und steht auf der Prioritätenliste ganz oben. Auch das Fahrzeug der Hohenschäftlarner Wehr ist deutlich in die Jahre gekommen und müsste ersetzt werden. Die Grünen im Gemeinderat haben nun beantragt, im Zuge der Planung für das neue Feuerwehrhaus den Bedarf genau unter die Lupe zu nehmen. Dabei sollen die Wehren aller drei Ortsteile berücksichtigt werden. Mit dem Antrag der Grünen wird sich an diesem Mittwoch der Gemeinderat in seiner öffentlichen Sitzung befassen.

"Wir sind der Meinung, dass ein langfristiger Plan erforderlich ist", erläutert Grünen-Gemeinderat Ulrich Stuke, der Feuerwehrbeauftragte seiner Fraktion. Von einer Zusammenlegung der drei Ortswehren halte er nichts, denn jede der drei habe spezifische Aufgaben, die sich aus den "strategischen Gegebenheiten und der Topografie des Orts ergeben".

So sind die Feuerwehren von Hohenschäftlarn und Neufahrn für Einsätze auf der Autobahn zuständig, die Ebenhausener für alle Gemeindegebiete östlich der Bundesstraße 11 und für das Kloster. Die Hohenschäftlarner stellen zudem die First-Responder-Gruppe, die seit einigen Jahren die Rettungsdienste bei lebenswichtigen Einsätzen praktisch ersetzt.

Dennoch könnten die Feuerwehren auf einigen Gebieten zusammenarbeiten und so Synergieeffekte erzeugen. Etwa bei der Reinigung und Druckprüfung der Schläuche, die mit großem Aufwand verbunden und derzeit als Lohnauftrag an die Pullacher Feuerwehr vergeben sind. Auch die Atemschutzgeräte müssen regelmäßig gewartet werden. Beides könnte man sinnvollerweise für alle Feuerwehren in dem noch zu bauenden, neuen Feuerwehrhaus erledigen und dabei Geld sparen, sagt Stuke. "Es ist sinnvoll, das zu zentralisieren."

Für die Umsetzung weiterer Ideen fehlt der Gemeinde wohl das Geld. Unklar ist etwa, ob es gelingen kann, auf dem selben Gelände einen Bauhof einzurichten. Im Kommunalwahlkampf kam die Idee auf, das Feuerwehrhaus als Bürgerhaus zu bauen. Man könnte dort auch die Vereine unterbringen, die Räume in der Grundschule belegen. So könnte die Gemeinde Platz für weitere Gruppen der Mittagsbetreuung gewinnen, die aus allen Nähten platzt.

Die Frage ist: Könnte die Gemeinde das finanziell stemmen? Denn gerade wurde die neue Krippe errichtet, die Schule erweitert und erneuert. Beides ist noch nicht bezahlt. Die Gemeindeverwaltung befürwortet die Bedarfsanalyse grundsätzlich, die zusammen mit den Kommandanten und dem Kreisbrandrat erstellt werden soll. Ein Planungsbüro möchte die Verwaltung wegen der Kosten nicht beauftragen, die Grünen hatten das vorgeschlagen. Es gab bereits zwei Treffen mit den Fraktionssprecher, den Feuerwehrreferenten des Gemeinderats und den Feuerwehrkommandanten. Ob der Bauhof integriert werden könne, hänge davon ab, ob ein geeignetes Grundstück gefunden werden könne, sagt Stefan Wallner, geschäftsleitender Beamter der Gemeinde. Derzeit sei die Grundstücksfrage aber ungeklärt. Die Fläche muss nicht nur groß genug sein, sondern auch verkehrsgünstig liegen.

Öffentliche Sitzung des Gemeinderats, Mittwoch, 17. Juni, 18.30 Uhr, Sitzung des Rathauses, Starnberger Straße 50, Hohenschäftlarn

© SZ vom 16.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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