Nicht mehr als sieben Millionen Euro:Jugend- und Bürgerhaus schrumpft

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Die geplante Begegnungsstätte im Geretsrieder Stadtteil Stein wird ins Kostenraster eingepasst

Von Felicitas Amler, Geretsried

Der Saal wird kleiner, die Bühnentechnik entfällt genauso wie eine mobile Bühne, statt einer Caterer- gibt es eine Haushaltsküche, der VHS-Gruppenraum bleibt ohne mobile Trennwand und im Außenbereich werden Spielgeräte reduziert: Unter diesen Maßgaben versucht das Architekturbüro Nova Michael Beck die Kostendeckelung des Geretsrieder Stadtrats für das Bürger- und Jugendhaus in Stein zu erfüllen. Mehr als sieben Millionen Euro darf das Haus nicht kosten, das im Stadtteil Stein eine zentrale Begegnungsstätte für Jung und Alt werden soll. Es ersetzt das seit 2003 bestehende Jugendzentrum "Ein-Stein" und rundet den Prozess "Soziale Stadt" ab, der im südlichsten Geretsrieder Quartier seit Jahren läuft.

Es werde "immer noch ein schönes Haus", sagte Architektin Marina May am Dienstag im Stadtrat. Dennoch räumte sie ein, dass gerade der Verzicht auf die Bühnentechnik (47 600 Euro) "natürlich schon schmerzt". Ein Veranstaltungshaus, in dem auch Künstler und Kabarettisten eine Bühne haben sollen, brauche diese Technik. Das Architekturbüro schlug daher vor, Spenden dafür zu akquirieren.

"Um Fördermittel bemühen"

Bürgermeister Michael Müller (CSU) wies einen anderen Weg. Er sagte, auch die Ratsstuben am Karl-Lederer-Platz brauchten eine neue Bühnentechnik. Man solle doch diese beiden Investitionen zusammenfassen und sie im städtischen Haushalt "separat stellen". Außerdem könne sich die Stadt dafür "um Töpfe und Fördermittel bemühen".

Auch der Trägerverein Jugend- und Sozialarbeit leistet einen erheblichen Beitrag zum neuen Haus, er schießt 150 000 Euro zu. Geschäftsführer Rudi Mühlhans erinnerte an die Anfänge der Jugendarbeit in Stein, zunächst mit Streetworkern, dann mit dem "Ein-Stein". Dieses habe "Tausende junger Menschen auf ihrem Weg ins Leben begleitet". Inzwischen habe sich auch der sogenannte Quartierstreff - eine Einrichtung im Rahmen der Städtebauförderung "Soziale Stadt" - sehr gut etabliert. Mühlhans appellierte stellvertretend für die Bürgerschaft an den Stadtrat, das neue Haus zu unterstützen.

Das Jugend- und Bürgerhaus umfasst auf drei Ebenen einen Veranstaltungssaal mit nunmehr 144 Sitzplätzen (um 18 Plätze und 24 Quadratmeter reduziert), einen Multifunktionsraum, eine Kreativwerkstatt, Gruppenräume, ein Lesecafé, eine Küche, einen Bandraum im Keller und die nötigen Sanitär-, Technik- und Lagerräume.

Rudi Mühlhans betonte wie die Architektin, dass die Bühnentechnik schon gebraucht werde. Volker Witte (Grüne) fragte nach Hängevorrichtungen und Beleuchtung für Kunstausstellungen. Dies sei bisher nicht im Anforderungskatalog gewesen, sagte May. Bürgermeister Müller erklärte aber: "Das sollten wir aufgreifen." Einen ausdrücklich dafür vorgesehenen Ausstellungsraum gibt es in dem Haus nicht. Die Architektin sagte, es könnten Stellwände aufgestellt werden.

© SZ vom 25.03.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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