Neues Projektmanagement:SPD will mehr Transparenz

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Wolfratshauser Ortsverein kündigt Antrag an und lobt Beschlüsse

Von Konstantin Kaip, Wolfratshausen

Die Wolfratshauser SPD fordert ein neues Projektmanagement mit regelmäßigen Informationen zum Sachstand, um die Entwicklung wichtiger Großprojekte in der Stadt transparenter zu machen. Einen entsprechenden Antrag werde die SPD-Fraktion in der kommenden Stadtratssitzung stellen, verriet der Vorsitzende des Ortsvereins, Peter Fasching, bei der Monatsversammlung am Donnerstag im Gasthof Flößerei. Näheres gab er noch nicht bekannt. Fraktionssprecher Fritz Meixner, der den Antrag vorbereitet hat, war an dem Abend in Frankfurt. Die anderen Ortsvereinsmitglieder blickten indes mit Genugtuung und auch ein bisschen stolz auf die jüngsten Entscheidungen des Stadtrats zurück. Sie lobten vor allem den überfraktionellen Beschluss zu den städtischen Immobilien in der Altstadt, der mit großer Mehrheit gefasst worden war. Wesentlicher Punkt ist der Untermarkt 10, der nun im Besitz der Stadt bleibt und von der Stäwo saniert werden soll. "Es ist uns gelungen, einen soliden Kompromiss zu finden", sagte der Zweite Bürgermeister Fritz Schnaller, der zuvor den langwierigen Entscheidungsprozess der vergangenen sechs Jahre zur Zukunft des denkmalgeschützten, maroden Gebäudes noch einmal skizziert hatte.

Die Entscheidung, dort eine Tourist-Info, das Heimatmuseum mit neuem Konzept samt Multifunktionssaal im Ostflügel und einen Laden im Erdgeschoss unterzubringen, schlage "drei Fliegen mit einer Klappe", sagte er. Gäste bekämen eine Tourist-Info, auffällig platziert, ebenerdig von der Straße erreichbar und acht Stunden am Tag geöffnet; das Heimatmuseum bekomme einen Zugang an der Marktstraße und spare Empfangspersonal, und der Laden könne zusätzliche Frequenz bringen. Zwar seien die 3,5 Millionen Euro, die im Haushalt für die Sanierung samt Dach eingeplant seien, eine "bittere Pille". Wichtig sei jedoch, dass die Stadt die Hoheit über das Gebäude behalte. Ein "Filetstück in dieser Lage" für 99 Jahre in Erbpacht an einen Investor zu vergeben, wie es zuvor im Gespräch war, sei "nicht verantwortbar".

Für Michael Ballon, der mit einer Initiative dort einst einen Bürgerladen errichten wollte, war der Beschluss eine "emotionale Geschichte", wie er sagte. Schließlich hätten er und seine Mitstreiter sich wegen 850 000 Euro - so viel hätte die Sanierung des Erdgeschosses nach damaliger Schätzung gekostet - von einigen Stadträten den Vorwurf der "Steuergeldverschwendung" anhören müssen. "Wir sind mit dem Thema durch", erklärte er jedoch. Unterm Strich sei er froh über die Entscheidung, dass das Gebäude in städtischer Hand bleibe. "Das trägt dazu bei, dass die Stadt wieder aufgewertet wird." Damit das klappt, forderten die Genossen, die Sanierung zügig umzusetzen. "Ich habe die Hoffnung, dass wir in zwei bis zweieinhalb Jahren zu einem Ergebnis kommen", sagte Schnaller.

Positiv bewerteten die Sozialdemokraten auch die Bürgerbeteiligung zur Aufwertung der Altstadt, die gerade begonnen hat - ein "guter Weg", fand Stadtrat Manfred Menke. Er hob auch eine weitere Leistung seiner Fraktion hervor: die Schaffung des neuen Referentenpostens für Schulentwicklung und seine Besetzung mit Fritz Meixner. Der werde nun seine Expertise einsetzen, damit der Ausbau der Mittelschule auch "dem pädagogischen Konzept Rechnung trägt".

© SZ vom 30.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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