Neueröffnung in Wolfratshausen:Möbelhaus in Übergröße

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In neun Monaten wurde der ehemalige Möbel Mahler in Wolfratshausen zur XXXLutz-Filiale umgebaut. Das Einrichtungshaus, das auf gigantische Auswahl und Digitaltechnik setzt, wird am Donnerstag eröffnet

Von Konstantin Kaip, Wolfratshausen

Es ist eingerichtet: Nach neun Monaten Umbau ist aus dem ehemaligen Möbel Mahler in Wolfratshausen die neueste XXXLutz-Filiale Deutschlands geworden. Entstanden ist ein Einrichtungshaus mit mehr als 20 000 Quadratmetern Verkaufsfläche, das "zu den modernsten Europas zählt", wie der Pressesprecher der Unternehmensgruppe, Volker Michels, gerne betont. In den vergangenen Tagen wurde es von den Mitarbeitern mit Zehntausenden Artikeln bestückt. Am Donnerstag, 11. Oktober, wird der Wolfratshauser Bürgermeister Klaus Heilinglechner die Filiale um 9 Uhr offiziell eröffnen.

Was die Kunden erwartet, haben Sprecher Michels und Hausleiter Günter Rindt am Montag bei einem Pressetermin präsentiert: In mehr als 600 sogenannten Wohnkojen, die unterschiedliche Kombinationen zeigen, reihen sich auf drei Etagen Couchlandschaften, Betten, Bäder, Küchen, Büros und mehr aneinander. Und im Eingangsbereich unter der Glaskuppel läuten Dekorationsgegenstände schon die Weihnachtszeit ein.

Die österreichische Kette, die mehr als 200 Einrichtungshäuser in Europa betreibt, will Wolfratshausen wieder zur Möbel-Metropole des Oberlands machen. "Einkaufen in einer neuen Dimension" lautet ihr Slogan für die Neueröffnung. Die Filiale soll auch dem modernen Kaufverhalten gerecht werden. Der Standort ist der erste in Deutschland, bei dem die Kette Digitaltechnik einsetzt. So sollen die Kunden die Produkte "noch intensiver und emotionaler erleben können", wie Michels erklärte. Im Laden gibt es mehr als 60 sogenannte "Info-Points" mit Touchscreens, die die Möbelauswahl erleichtern sollen. Im Matratzenstudio kann man dort etwa Daten wie Körpergröße, Gewicht und bevorzugte Schlafposition eingeben, dann druckt das Gerät einen Bon mit drei Vorschlägen aus, auf denen man gezielt probeliegen kann. Betten und Sofas kann man digital in der gewünschten Farbe und Gestaltung visualisieren, und wer von den mehr als 100 aufgebauten Küchen überfordert ist, kann dort am Bildschirm herausfinden, welcher "Küchentyp" er ist. Die Technik solle die Kunden beim Kauf unterstützen, sagte Rindt. "Wir wollen sie nicht zu Online-Shoppern im Haus machen." So hängen bei den Designersofas auch Ledermuster verschiedener Bezüge zum Anfassen, und in sogenannten "Kompetenz-Zentren" kann man die unterschiedlichen Modelle für Kühlschränke oder Öfen einzelner Hersteller miteinander vergleichen. Zwar gibt es im Haus auch zahlreiche Produkte, die man direkt mitnehmen kann. Die meisten Markenmöbel aber sind reine Ausstellungsstücke. Die Kunden sollen sich ihr Bett oder Sofa mit Hilfe von Fachberatern individuell gestalten lassen. Die Waren werden dann vom Großlager in Gelting aus geliefert und zuhause montiert.

Bei der Einrichtung der Filiale, in die die Kette nach eigenen Angaben einen "zweistelligen Millionenbetrag" gesteckt hat, wurde nichts dem Zufall überlassen: Die Wohnkojen wurden auf dem Reißbrett geplant, vom Teppich bis zur Tapete. Dennoch sind die Möbellandschaften, die sie bilden, offen gestaltet. Heimatliche Gefühle sollen großformatige Fotos in Leuchtkästen wecken, die eigens in der Region gemacht wurden und Voralpenlandschaften oder den Starnberger See zeigen.

Für die wenigen noch existierenden anderen Möbelhäuser in der Umgebung ist das neue Einrichtungshaus in Übergröße, zu dem auch die bereits eröffnete Mömax-Filiale gehört, eine Kampfansage. Die XXXLutz-Gruppe jedenfalls setzt all ihre Mittel ein, den Markt im Oberland an sich zu reißen. Entsprechend spektakulär soll die Eröffnung sein. Schon von Dienstag an können Stammkunden und Newsletter-Abonnenten bei einem "Pre-Opening" im neuen Haus einkaufen. Von Donnerstag an gibt es dann für alle zahlreiche Eröffnungs-Rabatte, vom Teppich bis zum halben Hendl im Restaurant. Das Spektakel soll dann bis einschließlich zum verkaufsoffenen Sonntag, 14. Oktober, dauern. Für den großen Ansturm, mit dem das Unternehmen rechnet, wurde vorsorglich ein eigenes Kassenzelt vor dem Gebäude aufgestellt. Damit der Verkehr nicht kollabiert, wird die Zufahrt vom Kreisverkehr Richtung McDonald's von Dienstag bis Mittwoch gesperrt. Wie Wolfgang Mucha von der Stadtverwaltung erklärte, wird der Verkehr über den östlichen Hans-Urmiller-Ring geleitet, der vorübergehend zur Einbahnstraße wird. Um Rückstau zu vermeiden, wird zudem die Linksabbiegespur von der Pfaffenrieder Straße in den Autobahnzubringer Richtung Gelting gesperrt. Für die Eröffnungstage hat die Möbelhauskette noch zwei weitere Parkplätze angemietet, sodass den Kunden mehr als 1000 Stellplätze zur Verfügung stehen.

© SZ vom 09.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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