Für zwölf Millionen Euro plant die Stadt Penzberg das in die Jahre gekommene Wellenbad zu sanieren. Im Juni 2014 hatte sich der Stadtrat für einen umfangreichen Umbau mit neuem Kinderbecken, neuer Sauna, einer Erweiterung und einer energetischen Rundum-Ertüchtigung ausgesprochen. Dann brachen die Gewerbesteuer-Einnahmen weg. Das Vorhaben wurde auf Eis gelegt, weil der Stadtrat überdenken muss, ob sich Penzberg ein neues Wellenbad überhaupt noch leisten kann.
Trotzdem hat das Gremium am Dienstag erneut einen Beschluss zur Sanierung des Schwimmbads an der Seeshaupter Straße gefasst. Diesen will die Verwaltung einem Förderantrag an das Bundesinstitut für Bau, Stadt- und Raumforschung beilegen. Das mache den Antrag "frischer, glaubwürdiger und besser", sagte Stadtbaumeister Justus Klement. Jedenfalls mache sich ein aktueller Beschluss besser als ein eineinhalb Jahre alter.
Anzapfen möchte die Stadt das "Bundesprogramm Sanierung Sport-, Jugend- und Kultureinrichtungen" und zwar zu 90 Prozent. Die Crux an diesem Programm ist, dass es speziell für Kommunen mit klammen Kassen aufgelegt wurde. Noch steht Penzberg finanziell nicht schlecht da. Das könnte sich schlagartig ändern, sollte die Gewerbesteuer-Rückzahlung in Höhe von 30 Millionen Euro an das Pharmaunternehmen Roche doch fällig werden.
Bürgermeisterin Elke Zehetner (parteifrei) betonte in der Sitzung, dass mit dem neuen Beschluss der Projektstopp nicht aufgehoben werde: "Es fließt kein Geld." Zuerst werde man abwarten, wie der Förderbescheid ausfällt. Eine Antwort erwartet sie im Februar 2016. Dann müsse der Stadtrat sich wieder zusammensetzen und über die Zukunft des Wellenbads beraten - ob es ein Lehrschwimmbecken geben soll, was das Projekt um 2,5 Millionen verteuert, und ob das Bad den Stadtwerken übertragen werde.