Neue Hauptabteilung:Im Juli startklar

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Simone Färber-Meisterjahn freut sich. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Wolfratshauser Geburtshilfe soll dritten Kreißsaal erhalten

Von Konstantin Kaip, Wolfratshausen

Die Hauptabteilung für Geburtshilfe, die das Klinikum Starnberg als Außenstelle in der Kreisklinik Wolfratshausen betreiben wird, soll am 1. Juli in Betrieb gehen - und zwar bereits mit einem dritten Kreißsaal. Das erklärte Simone Färber-Meisterjahn bei der Monatsversammlung der Bürgervereinigung (BVW) am Donnerstag im Gasthof zur Post in Waldram. Wie die Hebamme der Kreisklinik, die auch Mitglied der BVW ist, berichtete, sollen die nötigen Umbauten für die Geburtenstation im laufenden Betrieb stattfinden. Der dritte Kreißsaal, der die beiden bestehenden ergänzen soll, werde in einem derzeit als Wöchnerinnenzimmer genutzten Raum unterkommen.

Färber-Meisterjahn zeigte sich zuversichtlich, dass die neue Hauptabteilung mit neun fest angestellten Gynäkologen und fünf Kinderärzten die Geburtenzahlen in Wolfratshausen schnell erhöhen werde. "Ich komme gerade aus dem Kreißsaal und habe das Baby Nummer 167 in diesem Jahr auf die Welt begleitet", erzählte sie. Bereits im vergangenen Jahr sei durch die Schließung der Geburtshilfe an der Tölzer Stadtklinik die Zahl der in Wolfratshausen geborenen Kinder von 260 auf 377 gestiegen. "Wir werden ganz sicher die 500 dieses Jahr knacken." Das mittelfristige Ziel von 800 bis 1000 Geburten im Jahr werde die Kreisklinik dann in etwa ein bis zwei Jahren erreichen, wenn man weiter in den nötigen Ausbau investiere, war sich Färber-Meisterjahn sicher.

Wesentlich für den Erfolg der im April vom Kreistag vertraglich besiegelten Kooperation mit Starnberg sei der Faktor, dass in der neuen Hauptabteilung bei jeder Geburt ein Kinderarzt anwesend sein werde, sagte die Hebamme. "Das wird die Geburtenzahlen in die Höhe treiben." Zudem sei auch nachts ständig ein Oberarzt da, und die Anästhesie werde aufgestockt. "Wir sind personell super aufgestellt", erklärte Färber-Meisterjahn.

Bürgermeister Klaus Heilinglechner bezeichnete die neue Hauptabteilung in Kooperation mit dem "Wunschpartner" Starnberg als "großen Gewinn für die Kreisklinik". Die Geburtshilfe in Wolfratshausen werde dadurch eine deutlich höhere Qualität bekommen. Der gute Ruf der Starnberger Geburtshilfe ziehe nicht nur werdende Mütter, sondern auch Ärzte an, die in der Geburtshilfe sonst nicht so einfach zu finden seien, sagte Heilinglechner. Die Hauptabteilung sei daher nicht nur "die beste Visitenkarte" für die Kreisklinik, sondern auch wegweisend für deren Fortbestehen. Bereits jetzt müsse er deutlich mehr Glückwunschkarten für Neugeborene unterschreiben, sagte er: "Eine Mehrarbeit, die ich gerne leiste."

Färber-Meisterjahn bedankte sich beim Bürgermeister und den Wolfratshausern für die Unterstützung beim Kampf um den Erhalt der Geburtshilfe. "Wenn wir nicht den Mund aufgemacht hätten, dann gäbe es uns heute nicht mehr", sagte sie.

© SZ vom 28.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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