Nachtragshaushalt bewilligt:Freude über Steuerplus

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Trotz niedriger Schulden will Wolfratshausen weiter sparen

Sparmaßnahmen und vorsichtige Planungen haben Wolfratshausen ein bemerkenswertes Plus im Haushalt beschert. Insgesamt stehen der Stadt in diesem Jahr gut 4,3 Millionen Euro mehr zur Verfügung als ursprünglich angenommen. Einstimmig hat der Stadtrat am Dienstag den entsprechenden Nachtragshaushaltsplan bewilligt. Sämtliche Fraktionen lobten die vorsichtige Planung von Kämmerer Roland Zürnstein. Gleichzeitig bekräftigten sie, an dem 2015 eingeschlagenen Sparkurs festhalten zu wollen, um für Investitionen und Flauten in der Wirtschaftslage gerüstet zu sein.

Im Nachtragshaushalt erhöht sich der Verwaltungshaushalt um etwa 3,6 Millionen auf 39,5 Millionen Euro. Der Vermögenshaushalt, bislang mit 6,3 Millionen Euro angesetzt, beläuft sich nun auf etwa sieben Millionen Euro. Die Steigerung von mehr als zehn Prozent führt Zürnstein vor allem auf Mehreinnahmen aus Einkommens-, Umsatz- und Gewerbesteuern zurück. Die Rücklagen zum Jahresende wachsen damit auf 10,2 Millionen Euro an, der Schuldenstand beträgt nach der jährlichen Tilgung zirka 12,3 Millionen Euro.

"Das sind etwa sieben Millionen weniger als noch vor drei Jahren", konstatierte Wirtschaftsreferent Helmut Forster (BVW), und die Rücklagen hätten eine lange nicht mehr da gewesene Höhe erreicht. Er sei schon seit mehr als 20 Jahren im Stadtrat, sagte Fitz Schnaller (SPD). "Einen so guten Haushalt durfte ich noch nicht erleben." Von den Rücklagen seien acht Millionen für die Tilgung der Schulden reserviert, demnach habe die Stadt zwei Millionen zur freien Verfügung - "ein Zustand, den wir noch nicht erlebt haben". Günther Eibl (CSU) dankte Kämmerer Zürnstein für seine "vorausschauende Planung und große kaufmännische Vorsicht im Ansatz". Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Einkommmens- und Gewerbesteuer sei für eine Stadt sinnvoll, sagte Eibl, und dankte auch den Bürgern.

Alle Fraktionen wollen am Kurs festhalten: "Bei allen Planungen ist nach wie vor Disziplin gefragt", erklärte Forster. Schnaller mahnte angesichts des überraschend guten Ergebnisses: "Wir dürfen nicht überheblich werden." Man müsse weiterhin vorsichtig mit dem Geld umgehen, sagte Eibl, auch bei den kommenden Haushaltsberatungen im Oktober.

© SZ vom 21.09.2017 / aip - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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