Nach dem Führungswechsel:Kleintransporte statt Laster

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Beim ersten Vereinstreffen der Osteuropahilfe nach dem Führungswechsel ging es um wichtige Projekte. (Foto: Hartmut Pöstges)

Der neue Vorstand des Vereins Osteuropahilfe zieht erstes Fazit

Der von den bisher Verantwortlichen ersehnte Führungswechsel ist vollzogen, der neue Vorstand des Vereins Osteuropahilfe Starnberg und Bad Tölz-Wolfratshausen (OEH), der seit November 2018 amtiert, hat sich gut eingearbeitet. In der ersten Sitzung des Jahres 2019 erläuterten die Vorsitzende Maria Reitinger und ihr Stellvertreter Eberhard Hahn, was seither geschehen ist und was geändert werden soll.

Eine modifizierte Strategie verfolgt der Verein beispielsweise bei der Art der Hilfslieferungen. Sie sollen künftig nicht mehr in großen Lastwagen erfolgen, sondern in Form von Kleintransporten - dies sei wesentlich praktikabler, hieß es bei der jüngsten Sitzung des Vereins in der Wolfratshauser Löwenbräu-Gaststätte. Für die großen Transporte habe man auch gar nicht mehr die nötigen Leute.

Auch will sich der Verein künftig auf konkret benötigte Güter wie Windeln und Verbandsmaterial beschränken und überlegt, ob es nicht sinnvoller wäre, diese Bedarfsartikel mit entsprechender finanzieller Unterstützung direkt in der Ukraine zu beschaffen. Hinweise auf Kleiderlager und Hilfsgüter werden von der Homepage der OEH entfernt, das bisherige Lager der Firma Schönberger in Schäftlarn wurde ohnehin geräumt und steht künftig nicht mehr zur Verfügung, weil das Unternehmen den Platz selbst benötigt. Ein weiteres Lager in Starnberg soll nur so lange beibehalten werden, bis in Schäftlarn Ersatz geschaffen ist.

Für Patenschaften ist Viktoria Sidorova zuständig, die von erschütternden familiären Problemfällen berichtete. Sie artikulierte das Anliegen, Paten und Spendenempfänger einander näherzubringen und dies auch online zu ermöglichen. Sinnvoll wäre es aus ihrer Sicht etwa, sich mit Beiträgen in russischer und ukrainischer Sprache auf der Homepage des Vereins zu präsentieren. Generell will sich der Verein bemühen, das Projekt Patenschaften weiterzuentwickeln und die Strukturen enger zu vernetzen. Verbessern will der Verein in diesem Kontext auch die Transparenz bei der Verwendung von Hilfsgeldern. In der zweiten Maihälfte plant der Vorstand einen Besuch in Pidkamin, Brody und Lemberg, um sich bei den Hilfsbedürftigen und den jeweiligen Kontaktpersonen in der Ukraine vorzustellen.

© SZ vom 26.01.2019 / wsg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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