Es geschah mitten in der Nacht, und doch bekam das halbe Dorf es mit: In Münsing stand in der Nacht von Freitag auf Samstag ein Vollholzhaus in Flammen. Um halb drei Uhr wurden viele durch die Feuerwehrsirene aus dem Schlaf gerissen und erschraken beim Blick aus dem Fenster. Aus dem Dach des gerade erst fertiggestellten - und daher noch unbewohnten - Hauses an der Hauptstraße, zwischen Bäcker und Zahnarzthaus, schlugen die Flammen. Die Feuerwehren aus Münsing, Wolfratshausen und Degerndorf hatten das Feuer nach rund einer Stunde unter Kontrolle, doch immer wieder fing es unter der Dämmung an zu kokeln, berichtete Thomas Sellmeier, Kommandant der Feuerwehr Münsing. Nach und nach mussten die Einsatzkräfte die Dämmung entfernen und das Dach abdecken, um alle Glutnester zu löschen. "Es war ein ziemliches Hin und Her", sagte Sellmeier, denn immer wieder habe der Brand zu schwelen begonnen. Die Löscharbeiten dauerte bis in die frühen Morgenstunden.
Die Brandursache war bis Sonntag unklar. Die Polizei schätzt den Schaden auf rund 800 000 Euro. Verletzt wurde niemand. Die Kriminalpolizei Weilheim hat die Ermittlungen aufgenommen. Die benachbarten Häuser waren durch die Flammen nicht gefährdet. Um ein erneutes Aufflammen zu verhindern, hatte die Feuerwehr eine Brandwache eingerichtet. Die Hauptstraße war einige Stunden lang gesperrt. Noch am Samstagvormittag wurde der Brandort durch das Fachkommissariat besichtigt. Zur endgültigen Klärung der Brandursache sind laut Polizei allerdings noch weitere Untersuchungen in den folgenden Tagen erforderlich.