Gemeinde Münsing:Mehr als 5000 Tonnen Schlamm entsorgt

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Kein schöner Anblick - aber im April soll der Degerndorfer Weiher wieder Wasser haben. (Foto: Hartmut Pöstges)

Ende April kann der Degerndorfer Weiher nach der Sanierung wieder mit Wasser befüllt werden.

Von Benjamin Engel, Münsing

Geht es zeitplangerecht voran, könnte sich der Degerndorfer Weiher von Ende April an wieder mit Wasser füllen. Laut dem aktuellen Sachstandsbericht aus der Märzsitzung des Gemeinderats fehlt dafür nur noch der sogenannte Mönch, das neue Auslassbauwerk am Nordende des Gewässers. Das Unternehmen Bernrieder aus Rosenheim stellt dies als Fertigteil her und soll es voraussichtlich Mitte April anliefern. Damit könnte das teure Unterfangen, den Weiher zu entschlammen und damit dessen ökologisches Gleichgewicht zu erhalten, bald abgeschlossen sein.

Immerhin sind die Kosten von etwa einer Million Euro, die schon zum Vorjahresende im Raum standen, laut der aktuellen Prognose nicht höher geworden. Demnach liegt die erwartete Gesamtsumme bei einem Bruttobetrag von um die 985 500 Euro. Das für das Ingenieurbüro SKI fällige Honorar beträgt 38 500 Euro brutto.

Problematisch und aufwendig war das Vorhaben, weil 5244 Tonnen von insgesamt 9652 Kubikmetern ausgebaggerten Schlamms vor allem mit Mineralölkohlenwasserstoffen belastet waren und fachgerecht entsorgt werden mussten. Dafür brauchte es ein eigens angelegtes Zwischenlager westlich des Petersbergs. Auf der Fläche wurden aus dem Material erneut Proben entnommen. Das Entsorgungsunternehmen - die Martin Maier GmbH aus Obing - transportierte insgesamt 156 Sattelzüge voller Schlamm zur Grube Zorneding II ab.

Landwirte lehnen Annahme ab

Schwer tat sich das Degerndorfer Unternehmen Holzer darüber hinaus, den unbelasteten Schlamm loszuwerden. Alle örtlichen Landwirte lehnten es laut Sachstandsbericht ab, das Material für ihre Felder abzunehmen. 314 Tonnen davon wurden allerdings in Richtung Benediktbeuern transportiert und dort verteilt. Der westlich des Petersbergs verbliebene Schlamm soll mit dem Oberboden vermischt, die Zwischenlagerfläche anschließend rekultiviert werden. Dafür stimmt sich Holzer mit dem Grundstückseigentümer sowie dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) ab.

Auch der Damm am Nordende des Degerndorfer Weihers müsste bald saniert werden. Das könnte aber dauern, weil sich laut Bürgermeister Michael Grasl (FW) ein anliegender Grundstückseigentümer quer stellt. Eine wasserrechtliche Erlaubnis, den Lüßbach zum Degerndorfer Weiher aufzustauen, die bisher fehlte, hat die Kommune zwischenzeitlich eingeholt. Auflagen sind jedoch, die Standsicherheit des Dammes nachzuweisen, das Bauwerk wie den Mönch entsprechend den Anforderungen der technischen Vorschriften nachzuweisen und zu ertüchtigen. Um eine Förderung zur Sanierung beantragen zu können, fehlt noch ein Gemeinderatsbeschluss, womit sich das Gremium demnächst befassen wird.

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