Mit gutem Beispiel voran:Penzberg streicht die Pacht

Stadt senkt Kosten für Vereine und Gastronomen

Mit gutem Beispiel vorangehen möchte die Stadt Penzberg in diesen Krisenzeiten - und andere Vermieter dazu animieren, es ihr gleichzutun. Der Finanzausschuss des Stadtrats hat in nicht öffentlicher Sitzung beschlossen, weiterhin kulant bei beim Erlass der Pacht für städtische Immobilien zu sein. Ebenfalls werden die Betriebskosten gestundet.

Bürgermeister Stefan Korpan (CSU) sagte bei einem Pressegespräch im Rathaus, dass sich der Ausschuss in dem Beschluss einig gewesen sei. Vereinen, die eine städtische Immobilie nutzten, werde bis zum Ende des Jahre die Miete zu 100 Prozent erlassen, die Betriebskosten würden zudem gestundet. Gastronomen und Einzelhändler, die von der Stadt Penzberg ein Lokal oder Verkaufsflächen gemietet haben, können sich ebenfalls über eine finanzielle Erleichterung freuen. Für weitere zwei Monate, also Juli und August, müssen sie eine reduzierte Pacht bezahlen, die Betriebskosten werden ebenfalls gestundet. Nach den beiden Monaten werde man weitersehen, wie sich die wirtschaftliche Lage entwickelt, sagte Korpan. "Im September werden wir dann entscheiden, wie es weitergeht."

Die Stadt sehe sich in der Verpflichtung, den Betroffenen zu helfen, erklärte der Bürgermeister, der nun hofft, dass die städtische Unterstützung auch beispielgebend für private Vermieter wird. "Vielleicht zieht einer nach. Das hoffe ich."

Kulant in Corona-Zeiten sind indes nicht alle Vermieter, wie ein Treffen der Penzberger Geschäftsleute in der Stadthalle jüngst gezeigt hat. An jenem Abend hatte die städtische Wirtschaftsförderin Monique van Eijk die Ergebnisse einer Umfrage bekanntgegeben: 50 Prozent der Gewerbetreibenden hatten demnach ausgesagt, dass ihre Vermieter ihnen finanziell nicht entgegengekommen seien.

© SZ vom 01.07.2020 / veca - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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