Die Stadt Wolfratshausen und das ukrainische Brody wollen stärker zusammenarbeiten und dafür ein Förderprogramm des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Anspruch nehmen. Das hat die Osteuropahilfe mitgeteilt. Brodys Bürgermeister Anatolij Beley habe in einem Schreiben an seinen Amtskollegen Klaus Heilinglechner den Wunsch geäußert, mit Wolfratshausen näher zusammen zu arbeiten. Das Bundesentwicklungsministerium unterstütze deutsch-ukrainische Kommunalbeziehungen. Das Schnellstarter-Paket Ukraine wird der Osteuropa-Hilfe zufolge 2017 und 2018 aufgelegt und fördert finanziell die partnerschaftliche Zusammenarbeit von Kommunen beider Ländern.
Eine sechsköpfige Besuchergruppe der Osteuropahilfe hat sich am Sonntag auf den Weg in die Ukraine gemacht. Im Auftrag der Stadt wird die Besuchergruppe Bürgermeister Beley informieren, dass Wolfratshausen die Fördermaßnahmen gemeinsam nutzen möchte.
Daneben wird die Besuchergruppe prüfen, ob die von Osteuropahilfe an die Polyklinik in Brody gespendete komplette Zahnarztpraxis für Bedürftige fertig ist und auch das gleichfalls unterstützte Straßenkinderprojekt aufsuchen. Auch die Sozialkommune für entlassene Straftäter, der die Osteuropahilfe vor kurzem mit einer neuen Heizungsanlage spontan aus einer Notsituation geholfen hat, wird besucht. Dort sind rund 30 ukrainische Binnenflüchtlinge untergebracht.
Auf dem Programm steht auch ein Besuch der Internatsschule für hörbehinderte Kinder in Pidkamin bei Brody. Die Akustikergruppe der Osteuropahilfe wird sich heuer im Herbst wieder eine Woche lang um die hörtechnische Versorgung der mehr als hundert Schüler kümmern. In Lemberg besucht die Gruppe die von der Osteuropahilfe subventionierte Suppenküche des Ordens Miles Jesu sowie die von hiesigen Paten unterstützten Familien mit behinderten Kindern.