Verkehrswende:"Bisher das günstigste Angebot"

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Die MVG-Leihradstationen, wie hier in Ottobrunn, sollen auf das gesamte MVV-Gebiet ausgedehnt werden. (Foto: Claus Schunk)

Lenggries bekundet Interesse am MVG-Bikesharing-Konzept.

Von Petra Schneider, Lenggries

Im Lenggrieser Gemeinderat hat das Bikesharing-Projekt der Müncher Verkehrsgesellschaft (MVG) große Zustimmung erfahren. Einstimmig hat das Gremium vor Kurzem beschlossen, eine unverbindliche Willensbekundung zu einer Teilnahme abzugeben. Wenn konkrete Zahlen vorliegen, etwa die Leihgebühren und die tatsächlichen Kosten für die Gemeinde, soll der Gemeinderat noch einmal abstimmen. Lenggries könnte als Erweiterungsgebiet dann im ersten Quartal 2025 starten. "Ich befürworte das auf ganzer Linie", sagte Bürgermeister Stefan Klaffenbacher (FWG). Eine Radmitnahme in Bahn oder Bus sei bekanntermaßen schwierig. Das spreche für das MVV-Verleihsystem, das im Vergleich zu anderen Angeboten außerdem "bisher das günstigste" sei.

28 Leihräder an fünf Stationen

Das Leihradsystem der Stadt München soll auf den gesamten MVV-Bereich ausgeweitet werden, dem der Südlandkreis am 10. Dezember beitritt. Es sieht vor, dass Fahrräder, mit und ohne E-Antrieb, an festgelegten Stationen ausgeliehen und zurückgegeben werden können. Pro Rad zahlen die Kommunen einen jährlichen Pauschalbetrag. Darin enthalten sind die Leasing-Kosten und der Betrieb des Verleihsystems, also die Verteilung der Räder auf die Stationen, das Wechseln der Akkus, Wartung und Versicherung. Nach derzeitigem Stand liegen die Kosten für die Kommunen bei jährlich 700 Euro für ein mechanisches Rad, für ein E-Bike bei 1200 Euro. Dazu kommen die Kosten für die Stationen, über deren Gestaltung die Kommunen selbst entscheiden können. In Lenggries geht man von 28 Rädern aus, die an Verleihstationen am Bahnhof, an der Brauneck-Bergbahn, in Wegscheid beim Gasthof Pfaffensteffl, in Fall und beim Gasthof Post in Vorderriß verteilt werden könnten.

Eine Marke, ein Tarif, ein Betreiber, die digitale Einbindung der Kunden in die MVV-App - das seien die Vorteile des Konzepts, hieß es. Durch die Größenordnung der Ausschreibung könne der MVV günstigere Preise für die Räder aushandeln. Außerdem sei das System weniger für eine touristische Nutzung gedacht, als vielmehr für den Alltagsradverkehr, also etwa für Pendler, die klimafreundlich mit dem Rad zur Arbeit fahren wollen. Einige Räte verwiesen auf bestehende Verleihfirmen im Ort, die durch das MVV-Angebot Konkurrenz bekämen. Peter Gascha (FWG) kritisierte, dass die Gemeinde Geld in die Hand nehmen müsse, aber die Einnahmen komplett ein Betreiber einstreiche. Bürgermeister Klaffenbacher sah das Problem eher darin, überhaupt einen Betreiber zu finden. Positiv sei, dass die Nachbarkommunen Bad Tölz und Gaißach Interesse bekundet hätten, sagte Klaffenbacher. Denn Kunden könnten die Räder auch an anderen Stationen wieder abgeben.

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