Layritzhalle:Blaulichtzentrum in Etappen

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Penzberger Stadtrat soll im April über mehr Geld für eine detaillierte Planung des Projekts abstimmen

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Der Penzberger Stadtrat wird sich in diesem Jahr nun wohl doch mit dem Projekt "Rettungszentrum in der Layritzhalle" befassen. Am Montag traf sich die Arbeitsgruppe. Bei diesem Treffen waren sich die Anwesenden mehrheitlich einig, dass die Planung konkretisiert werden müsse - auch um ein Maximum an staatlichen Fördermitteln abschöpfen zu können. Bislang weiß niemand, wie viel der Um- und Ausbau der Layritzhalle kosten wird. Im Raum stehen Beträge zwischen 20 und 40 Millionen Euro.

Es war eine überzeugende Machbarkeitsstudie, das Architekt Stefan Jocher im Dezember 2017 dem Penzberger Stadtrat vorstellte: ein Blaulichtzentrum, das Freiwillige Feuerwehr, Polizei, Rotes Kreuz sowie Berg- und Wasserwacht in und auf dem Gelände rund um die Layritzhalle vereint. Nach dieser Präsentation wurde es allerdings still um das Projekt. Als dann Anfang Februar dieses Jahres Bürgermeisterin Elke Zehetner (parteifrei/SPD) die nicht öffentlich gefasste Entscheidung des Stadtrats mitteilte, das Projekt Layritzhalle erst 2021/22 weiter zu betreiben, gab es massive Kritik. Vor allem die Penzberger Feuerwehr wies mit Nachdruck auf ihre seit Jahren bekannte Platznot hin, die ein Arbeiten der Ehrenamtlichen kaum noch zulässt.

Als Reaktion auf diese Kritik zweifelten etliche Stadträte an der zuvor beschlossenen Prioritätenliste und wollten die Layritzhalle nun doch weiterplanen. Der Arbeitskreis hat sich am Montag darauf geeinigt, das Vorhaben in mehrere Bauabschnitte aufzuteilen. Kämmerer Johann Blank wollte auf Nachfrage nur so viel berichten, dass zunächst eine zweite Erschließungsstraße gebaut werden könnte. Und zwar im Zuge eines anderen Projekts: Die Stadtwerke planen ein Biomasseheizkraftwerk westlich vom Bauhof im Gewerbegebiet Grube. Für die neue Trasse würde die Stichstraße beim "Equiva Markt" verlängert. In einem zweiten Schritt könnte das Rote Kreuz auf das Layritzhallen-Areal ziehen. Das BRK plant unabhängig ein eigenes Gebäude. Zuletzt könnten Feuerwehr, Berg- und Wasserwacht in die Layritzhalle einziehen und die Polizei ihre neue Inspektion, ebenfalls ein separates Gebäude, errichten.

In einem Schreiben vom 18. September 2018 sichert das bayerische Innenministerium die Förderung der neuen Feuerwache zu, wenn die Stadt den Nachweis führen könne, die Layritzhalle samt Umgriff für einen "gemeinwohlorientierten Zweck" gekauft zu haben. Das könne man, sagte Zehetner der SZ. Dennoch: "Es ist unrealistisch, dass wir die Halle in zwei Jahren haben." Der Arbeitskreis jedenfalls möchte den Stadtrat schnellstens mit der Thematik befassen. In der April-Sitzung werde dies passieren, sagte Blank. Etwa 100 000 Euro sind im Haushalt 2019 für Planungen eingestellt. Den Betrag wird der Stadtrat deutlich aufstocken müssen für detailliertere Pläne - auch um mehr staatliche Zuschüsse für das "Leuchtturmprojekt" zu erhalten.

© SZ vom 27.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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