Krankenhaus Penzberg:Neuer Chirurgie-Chefarzt

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Ulrich Tesch sieht sich als Generalist. Neben der Unfallchirurgie will er noch einen weiteren Bereich ausbauen.

Felicitas Amler

Lothar Bartusch ist verabschiedet, sein Nachfolger offiziell ins Amt eingeführt: Ulrich Tesch ist neuer Chirurgie-Chefarzt am Penzberger Krankenhaus. Der 52-Jährige kommt vom Klinikum Starnberg, an dem er die Unfallchirurgie leitete, zuvor war er Oberarzt in Weilheim, hatte in der Garmischer Unfallchirurgie, am Rechts der Isar in München und in Seefeld gearbeitet.

Ulrich Tesch hat in Starnberg die Unfallchirurgie geleitet. Jetzt ist der 52-Jährige, der auch die Zulassung als Durchgangsarzt hat, Chefarzt in Penzberg. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Er sei seit fast 25 Jahren im Beruf, sagt er. "Ich sehe mich als Generalist in der Chirurgie." Und genau einen solchen brauchte das Penzberger Klinikum nach Überzeugung des neuen Trägers, der Kreiskrankenhaus Starnberg GmbH. Die Klinik, die nach mehreren Jahren hoher Defizite Patienten und Ruf zurückgewinnen muss, will die Grund- und Regelversorgung "heimatnah auf hohem Niveau anbieten", wie der Starnberger Klinik-Geschäftsführer Thomas Weiler sagt.

So könnten in Penzberg 80 Prozent der Krankheitsbilder abgedeckt werden. Die restlichen 20 Prozent - Weiler nennt als Beispiele Patienten mit Hirn- oder Lungentumoren - "werden von uns an die richtige Stelle begleitet". Florian Brändle, Chefarzt der Inneren Medizin und Ärztlicher Direktor in Penzberg, unterstützt dies: "Man darf als kleines Haus nicht meinen, man müsste auf Teufel komm raus jedes Krankheitsbild behandeln können."

Penzberg habe dafür einen Vorteil gegenüber den größeren Krankenhäusern, meint er: "Kurze Wege, familiäre Atmosphäre - das nehmen die Patienten klar wahr." In der Chirurgie wollen die Penzberger Traumatologie und Endoprothetik aus- und wieder aufbauen, so kündigte der neue Chefarzt Tesch an. Von der Notfallchirurgie allein könne ein Krankenhaus "nicht leben", sagte er. "Sie brauchen dazu Eingriffe, die Sie planen können."

Wichtig ist dem Träger des Krankenhauses auch, dass Tesch sogenannter Durchgangsarzt ist, das heißt, er hat die Zulassung der Berufsgenossenschaften zur Behandlung von Arbeitsunfällen. Im Bestreben, die Rolle des Penzberger Hauses wieder zu stärken, haben die Verantwortlichen bereits Gespräche mit den niedergelassenen Ärzten und den Rettungsdiensten geführt.

Notärzte, Rettungsleitstelle und Sanitäter müssen davon überzeugt werden, im Notfall den kurzen Weg zur Penzberger Klinik statt den langen - aber offenbar in den vergangenen Jahren tendenziell eher gewählten - nach Murnau zu nehmen. Gemeinsam mit den im Penzberger Ärzteverbund organisierten 37 niedergelassenen Medizinern könne sich das Krankenhaus zu einem "Gesundheitssystem für die Region" vernetzen, sagte der Ärztliche Direktor.

Die Chancen dafür sieht er als gut an, da die Niedergelassenen sich für die Übernahme der Klinik durch Starnberg ausgesprochen hatten.

© SZ vom 15.02.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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