WolfratshausenDie Ökologisch-Demokratische Partei, kurz ÖDP genannt, kann im März dieses Jahres zur Kreistagswahl antreten. Dafür haben 572 Landkreisbürgerinnen und -bürger seit Weihnachten ihre Unterschriften in den Rathäusern abgegeben. 385 Stimmen wären notwendig gewesen. Am Montag endete die Frist.
"Es waren aufregende Wochen, in denen wir viele Stunden bei Regen und Kälte auf den Straßen unterwegs waren, aber die vielen motivierenden Gespräche mit unseren Mitbürgern haben uns dafür entschädigt", sagte Spitzenkandidat Manuel Tessun. Die mehr als 500 Unterschriften seien "ein unglaubliches Ergebnis, mit dem niemand gerechnet hat und das uns gestärkt in die bevorstehende Wahlsaison starten lässt."
Die ÖDP geht nun mit insgesamt 60 Listenkandidaten in die Kreistagswahl im März. Jan-Philipp van Olfen, stellvertretender Vorsitzender, sagte: "Wir wollen mindestens drei Mandate bekommen und somit in Fraktionsstärke für den Landkreis arbeiten." Dafür benötigt die Partei knapp fünf Prozent der Wählerstimmen - ein "erreichbares Ziel", sagt der Student.
Für den Landkreis thematisiert die ökologische Partei die Themen Gemeinwohlökonomie, verträglicher Mobilfunk und nachhaltige, regionale Landwirtschaft. Spitzenkandidat Tessun ist Betriebswirt und Dozent aus Egling. Er hat die Vision einer Wirtschaft, die "den Mensch vor Profit setzt." Auf dem zweiten Listenplatz steht Monika Achermann-Weinert, Hebamme aus Wolfratshausen: Kinder seien das höchste Gut unserer Gesellschaft, hätten jedoch die geringste Lobby, sagt sie. Stephan Koch, Solarunternehmer aus Wackersberg, belegt Listenplatz 3.
In Bayern hat die Partei, die sich 1982 gegründet hat und für das Artenschutzbegehren "Rettet die Bienen" bekannt ist, 4945 Mitglieder. Das sind weit mehr als in anderen Bundesländern.