Kommunales Bauprojekt:Neubau mit Lebensraum

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Das Gebäude mit den Hausnummern 26 bis 30 an der Bürgermeister-Rummer-Straße wird im kommenden Jahr abgerissen. Der Ersatzbau verspricht günstigen Wohnraum für Großfamilien. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Die Stadt Penzberg lässt ein marodes Gebäude an der Bürgermeister-Rummer-Straße abreißen, um dort drei Reihenhäuser zu errichten. Die sollen an Familien mit geringem Einkommen vermietet werden

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Die Bürgermeister-Rummer-Straße ist eine der schönsten in der Stadt Penzberg. Zwar hat das Landesamt für Denkmalpflege es abgelehnt, den Straßenzug unter Ensembleschutz zu stellen. Doch im Rathaus, insbesondere im Bauamt, zeigt man sich gewillt, sensibel mit baulichen Änderungen in diesem Bereich umzugehen. Allerdings gibt es für ein Gebäude, mit den Hausnummern 26 bis 30, keine Rettung mehr. Aus statischen Gründen muss es abgerissen werden. Dort entsteht ein Drei-Parteien-Reihenhaus für Familien mit vielen Kindern. Vermietet werden die Reihenhäuser von der Stadt. Der Bauausschuss des Stadtrats billigte den Vorentwurf einstimmig.

Die Nordfassade des Neubaus zur Straßenseite hin nimmt die Formensprache der Nachbarhäuser auf. Doch ein Hochparterre wird es nicht mehr geben. Auf die kleinen Treppen, die zu den Haustüren führen, verzichtet Architekt Stephan Jocher. Das sei der Barrierefreiheit geschuldet, führte er in der Sitzung des Bauausschusses aus. Diese muss wegen der staatlichen Förderung für den sozialen Wohnungsbau gewährleistet sein. Die Regierung von Oberbayern hat einen Zuschuss von 510 100 Euro für den Bau an der Bürgermeister-Rummer-Straße aus dem kommunalen Wohnbauprogramm bewilligt. Insgesamt schätzt Jocher die Kosten für die Reihenhäuser auf 1,4 Millionen. Im Haushalt der Stadt sind für diese Maßnahme für 2018 und 2019 insgesamt 1,7 Millionen Euro eingestellt.

Die Südfassade gestaltet der Architekt indes moderner und "luftiger" mit Gauben, die sich zum Garten hin öffnen. In diesem rückwärtigen Bereich sind auch die Garagen sowie die Fahrradstellplätze situiert.

Vermietet werden sollen die drei Häuser mit mehreren Schlafzimmern und zwei Bädern an kinderreiche Familien. Über die Miethöhe wurde in der Sitzung nicht gesprochen. In der Stadt gebe es jedenfalls Bedarf, sagte Bürgermeisterin Elke Zehetner (parteifrei/SPD). Mit diesem Projekt könne man Bürgern mit geringem Einkommen auch mal Häuser anbieten. "Sonst haben wir nichts in der Stadt, was sich Familien mit vier oder fünf Kindern leisten können. Und die Großeltern können auch noch miteinziehen." Einig war sich das Gremium, dass die Häuser bezahlbar sein sollten. Das Wohnungsamt der Stadt Penzberg jedenfalls habe sich bei der Planung des Ersatzbaus ein Objekt mit möglichst vielen Zimmern gewünscht.

Erfreut war Bürgermeisterin Zehetner, dass von den Gesamtkosten die Förderung abgezogen werden könne. Jocher bestätigte, dass es sich um einen außergewöhnlich hohen Zuschuss handle. Bei der Regierung von Oberbayern sei man wohl begeistert von diesem Projekt, sagte er.

Der Abbruch des maroden Gebäudes, das seit etwa fünf Jahren leer steht, ist im Frühjahr 2019 vorgesehen. Mit dem Ersatzbau könnte laut Architekt Jocher dann von Juni kommenden Jahres an begonnen werden.

Der Bauausschuss beauftragte das Architektenteam mit der weiteren Planung des Projekts. Allerdings muss das Büro das Gremium "zwingend" informieren, sollten sich Abweichungen zu der vorgestellten Kostenberechnung ergeben.

Vor etwa einem Jahr hatte es Kritik an der Stadt Penzberg wegen des Sanierungsbedarfs an ihren Gebäude in der Bürgermeister-Rummer-Straße gegeben. In einigen Häusern ohne Zentralheizung trat Schimmel auf. Die Stadt wies die Vorwürfe zurück.

© SZ vom 13.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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