Bauprojekt in Königsdorf:Bei 6,2 Millionen Euro ist Schluss

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Die Turnhalle der Königsdorfer Schule braucht dringend Ersatz - und soll auch der Mittagsbetreuung dienen. Nach Verzögerungen ist der Spatenstich erfolgt (v.li.n.re., vorne): Rainer Kopnicky (Bürgermeister), Sebastian Hrycyk, Anna Riedl (Architekten), Luise Seemayer, Marlies Woisetschläger. Hintere Reihe: Max Schlickenrieder, Hanspeter Schön und Andreas Weber-Rothschuh. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Spatenstich für die neue Schulsporthalle, die erst 2026 fertig werden soll.

Von Arnold Zimprich, Königsdorf

Wochenlang ist auf der Baustelle für die neue Königsdorfer Schulturnhalle nichts vorangegangen - zumindest aus Sicht von Passanten. Zwangsläufig weckte das die Frage, ob das Projekt komplett begraben wurde. In der Tat stimmte der Gemeinderat Ende Mai darüber ab, ob statt des Neubaus nicht die alte Turnhalle renoviert werden sollte. Der Gemeinderat entschied aber damals, das Projekt trotz der aktuellen Unwägbarkeiten in Angriff zu nehmen.

So sind dann auch nach dem Stillstand jüngst wieder Fortschritte zu beobachten. Zum ersten Spatenstich am Mittwoch ragten in der Baugrube grüne Abflussrohre aus dem Schotter, im Hintergrund wurde eifrig gearbeitet. "Es läuft alles nach Plan", sagte Architektin Anna Riedl, die für die ausführenden Hrycyk Architekten aus München die Baustelle leitet. "Es läuft hier nicht anders als auf anderen öffentlichen Baustellen."

Zwar sprach der Königsdorfer Bürgermeister Rainer Kopnicky (CSU) davon, dass die Turnhalle nicht wie geplant schon 2024, sondern erst im Jahr 2026 einsatzbereit sein werde - die Stimmung beim ersten Spatenstich für das Projekt war jedoch gut. "Wir wollen die Halle dieses Jahr winterfest bekommen", zeigte sich Kopnicky zuversichtlich. So sollen unter anderem die Erdbau-, Beton-, Spengler- und Zimmererarbeiten abgeschlossen werden. "Türen und Fenster sollen vor dem Winter drin sein", sagte der Königsdorfer Rathauschef.

Blickt man auf die bis auf aus dem Boden ragende Leitungen und Blitzableiter leere Baugrube, ist das schwer vorstellbar, doch der Bürgermeister wischte Bedenken souverän beiseite. "Wir haben wenigstens noch vernünftige Preise gekriegt", sagt der Bürgermeister in Bezug auf die einzelnen Gewerke. Laut Bauamtsleiter André Murach einigte man sich zuletzt auf eine Obergrenze von 6,2 Millionen Euro für das Projekt, mit Nachträgen sei jedoch zu rechnen. "Angesichts der gestiegenen Preise auf dem Rohstoffmarkt mussten wir schon schauen, worauf kann man verzichten und worauf nicht", sagte Kopnicky. Speziell im Außenbereich der Anlage werden wohl einige Details anders umgesetzt werden als geplant. Welche genau, das ließ Kopnicky im Unklaren. "Es war nicht einfach, aber wir haben etwas entschieden, was zukunftsfähig ist", warf Gemeinderätin Marlies Woisetschläger (UBL) ein. "Jetzt müssen wir halt den Kindern erklären, dass sie zum Zeitpunkt der Fertigstellung der Turnhalle womöglich schon auf einer weiterführenden Schule sind".

Dass der Bau der Turnhalle mit einer unsicheren Kostenentwicklung einhergeht, hat natürlich Auswirkungen auf den Gemeindesäckel - und auf andere Projekte wie beispielsweise die Erweiterung der Kindertagesstätte. Woisetschläger würde sich mehr Gestaltungsspielraum für jüngere Gemeinderäte wünschen, die erst 2020 in das Gremium gewählt wurden. "Da kann man nur hoffen, dass sie für eine weitere Legislaturperiode in den Gemeinderat gewählt werden". Bauamtsleiter André Murach jedenfalls war "gespannt, wie es weitergeht."

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