Kloster Benediktbeuern:Abschied aus dem Orden

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Norbert Wolff verlässt das Kloster und heiratet. Für seinen Orden ist das ein herber Verlust.

Ingrid Hügenell

Norbert Wolff will nicht mehr Pater sein, sondern bald heiraten. (Foto: WOR)

Pater Norbert Wolff tritt aus dem Orden der Salesianer aus und legt sein Priesteramt nieder. Der 50-Jährige will heiraten. Das Kloster Benediktbeuern, in dem Wolff bisher lebte und arbeitete, muss deshalb große Veränderungen bewältigen. Wolff war bisher Prorektor der Philosophisch-Theologischen Hochschule (PTH) der Salesianer und lehrte dort Kirchengeschichte. In Bichl war er als Seelsorger tätig. Zudem fungierte er viele Jahre als Pressesprecher der PTH. Im Januar wurde Wolff zum stellvertretenden Leiter des Historischen Instituts der Salesianer in Rom ernannt, um die Feierlichkeiten zum 200. Geburtstag des Ordensgründers Don Bosco im Jahr 2015 vorzubereiten.

"Er fehlt im Kollegium und als Ideengeber", sagte PTH-Rektor Pater Lothar Bily am Dienstag. Wolff habe schon vor vier Jahren bei einer Konferenz in Quito eine ecuadorianische Psychologin kennengelernt und sich in sie verliebt. Nun hat er sich offenbar entschieden, zugunsten der Liebe sein bisheriges Leben umzukrempeln. Laut Bily will Wolff sich mit seiner künftigen Frau in Deutschland niederlassen. "Das ist ein persönlicher Schritt, den muss man respektieren", sagte Bily.

Die Aufgabe als Prorektor der PTH hat inzwischen Professor Martin Lechner übernommen, der auch das Jugendpastoralinstitut leitet und Kreisvorsitzender der Lebenshilfe ist. Da die Ordenshochschule ohnehin abgewickelt wird, behalte Lechner den Posten bis zum Ende, sagte Bily. Wolffs Lehraufgaben an der PTH übernehme Gastprofessorin Monika Nickel, neuer Pressesprecher ist Jürgen Werlitz, der laut einer Mitteilung von Klosterdirektor Pater Claudius Amann die Öffentlichkeitsarbeit des Klosters mit seinen verschiedenen Einrichtungen koordinieren werde.

Wolff sollte am Dienstagabend aus Ecuador nach Deutschland zurückkehren. "Wir können ihn nur mit unseren Glückwünschen für die Zukunft begleiten", sagte Pater Bily.

© SZ vom 21.11.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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