Klangwelt Klassik:Musikalische Blütezeit

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Der "Ickinger Frühling" bringt diesmal drei hochkarätige Quartette, viel Haydn, Zeitgenössisches und ein nordisches Überraschungspaket.

Von Reinhard Szyszka, Icking

Kammermusikfreunden aus der Region etwas Besonderes zu bieten, aber auch Gäste von auswärts zu ermutigen, für ein Konzertwochenende nach Icking zu kommen: Das ist der Grundgedanke beim "Ickinger Frühling". Das Festival, 2014 von Susanne und Christoph Kessler ins Leben gerufen, bringt nun schon zum vierten Mal geballte Streichquartettkunst an einem Wochenende nach Icking. Die Veranstalter vom Verein Klangwelt Klassik setzen die von den Kesslers begründete Tradition fort und haben für das Wochenende am 6. und 7. Mai ein vielseitiges Programm mit hochkarätigen Interpreten zusammengestellt.

Zur Eröffnung des Quartettwochenendes am Samstagnachmittag lässt sich ein alter Bekannter in Icking blicken: Oliver Wille, Kammermusik-Professor an der Musikhochschule Hannover. Wille war schon beim ersten und zweiten "Ickinger Frühling" zu Gast, und seine Spezialität sind Gesprächskonzerte, wo das Publikum die Vorgehensweise der Interpreten bei der Einstudierung erleben kann. Auch diesmal gibt es ein solches Gesprächskonzert: Wille zergliedert gemeinsam mit dem spanischen Quarteto Quiroga ein spätes Haydn-Quartett, das anschließend in voller Länge aufgeführt wird.

Der Samstagabend gehört dem Danish String Quartet aus Kopenhagen. Die Dänen haben ebenfalls Haydn im Gepäck, ein frühes Quartett diesmal, dazu das erste Streichquartett von Béla Bartók. Außerdem gibt es bei diesem Konzert ein Überraschungspaket unter dem Titel "Nordic Folk". Skandinavische Lieder und Volksmelodien sind das, teilweise in Arrangements des dänischen Komponisten Carl Nielsen. Der genaue Ablauf dieses Programmteils wird erst während des Konzerts verraten.

Am Sonntagvormittag tritt das junge Goldmund-Quartett aus München in Icking an. Die Künstler sind ebenfalls im unerschöpflichen Quartettschaffen von Joseph Haydn fündig geworden und haben eines der mittleren Quartette des Meisters aufs Programm gesetzt. Hinzu kommen Beethoven und Alban Berg. Und auch bei diesem Konzert gibt es eine Besonderheit: ein Werk der jungen serbisch-kanadischen Komponistin Ana Sokolovic, mit Sicherheit eine Erst-, wenn nicht gar eine Uraufführung.

Das spanische "Cuarteto Quiroga" gehört zu den Stars des "Ickinger Frühlings". (Foto: Josep Molina/oh)

Am Sonntagnachmittag klingt der "Ickinger Frühling" aus mit einem Konzert des Cuarteto Quiroga aus Madrid. Die Künstler haben Kammermusik aus ihrer Heimat mitgebracht. Ein Quartett des "spanischen Mozart" Juan Crisóstomo de Arriaga ist dabei, außerdem ein Werk von Joaquín Turina mit dem poetischen Titel "La oración del torero" ("Das Gebet des Torero"). Mit dem ersten Streichquartett von Johannes Brahms geht das Konzert und damit der "Ickinger Frühling" zu Ende.

Eine Stunde vor jedem Konzert - außer beim Gesprächskonzert - gibt es kostenlose Einführungsvorträge. Die Ickinger haben mittlerweile drei Referenten für diese Vorträge zur Verfügung, was hervorragend zur Dreizahl der Konzerte passt. Abwechslung also auch hier: Bei jedem Konzert ist es ein anderer Referent, der den Vortrag hält.

Der "Ickinger Frühling" bietet also auch 2017 die Gelegenheit, in die Welt der Quartette einzutauchen und die verschiedensten Werke in erstklassigen Interpretationen zu erleben. Ein Programm von Haydn bis zur Gegenwart, hochkarätige Musiker, dazu Gesprächskonzerte und Einführungsvorträge: das Konzept des kleinen Festivals kann sich wirklich sehen und vor allem hören lassen.

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Samstag, 6. Mai, 16 Uhr: Gesprächskonzert mit Oliver Wille und Cuarteto Quiroga; 19.30 Uhr: Konzert Danish String Quartet (Einführungsvortrag 18.30 Uhr); Sonntag, 7. Mai, 11 Uhr: Konzert Goldmund-Quartett (Einführungsvortrag 10 Uhr); 16 Uhr: Konzert Cuarteto Quiroga (Einführungsvortrag 15 Uhr); Konzertsaal des Rainer-Maria-Rilke-Gymnasiums, Ulrichstraße. Einzelkarten 32/26 Euro, Gesamtpaket 100/80 Euro; Vorverkauf bei Schreibwaren Baumgartner Icking, Buchhandlung Isartal Ebenhausen, München Ticket, unter Telefon 08178/7171, per Mail an ticket@klangwelt-klassik.de

© SZ vom 13.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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