Kampf um Bahnhof:Landesdenkmalrat soll intervenieren

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Der Denkmalpflegeverein möchte das alte Gebäude schützen

Seit 14 Jahren bemüht sich der Verein für Denkmalpflege und Penzberger Stadtgeschichte, das historische Bahnhofsgebäude und die Häuser an der Philippstraße unter Schutz zu stellen. Bislang ohne Erfolg. Erst in diesem Jahr lehnte das Landesamt für Denkmalpflege in München das Ansinnen der Vereins ab. Doch locker lassen möchte er nicht. Ende Oktober schickte der Denkmalpflegeverein einen Brief an den Landesdenkmalrat. Dieser soll nun die Denkmalwürdigkeit des Bahnhofs und der Häuser Philippstraße 18 bis 26 prüfen.

Wohl ist Max Kapfer und seinen Mitstreitern dieser Tage nicht. Mit Argwohn und Spannung sehen sie dem neuesten Vorstoß aus dem Rathaus entgegen, ein Gesamtkonzept für das Penzberger Bahnhofsareal zu entwickeln. Stadtbaumeister Justus Klement hatte vor Kurzem im Bauausschuss des Stadtrats informiert, dass mehrere Themen in diesem Bereich geklärt werden müssten, etwas, was mit dem Bahnhof passiere. Dieser gehört der Stadt, die das Gebäude allerdings am liebsten abstoßen möchte. Einen Interessenten samt Nutzungskonzept gibt es laut Klement bereits. Ebenfalls in den Sternen steht, ob das Wohnhaus Philippstraße 30 einem Parkhaus weichen muss. Dies und vieles mehr soll an diesem Donnerstag Thema bei einem Treffen mit Vertretern des Gewerbevereins "Pro Innenstadt", dem Denkmalpflegeverein und Stadträten sein. Die Vertreter der Einzelhändler in der Stadt sollen gehört werden, wie das Areal jenseits des Bahngleises neben dem bestehenden Supermarkt entwickelt werden könnte. Dort soll ein weitere Verkaufsfläche geschaffen werden. Dafür müssten Stellplätze geopfert werden.

Im Vorfeld dieser Besprechung wollte Max Kapfer jüngst in der Bürgerversammlung von Bürgermeisterin Elke Zehetner (parteifrei/SPD) wissen, ob bereits Gespräche mit den Mietern im Bahnhof und dem benachbarten Gebäude Philippstraße 30, ebenfalls in städtischem Besitz, geführt würden. Zehetner stritt dies ab. "Wir veranlassen da gar nichts", sagte sie. Tatsächlich ist das Liegenschaftsamt sehr wohl mit den Mietern in Kontakt getreten, um diese zum Auszug zu bewegen. Es wurden sogar Ersatz-Wohnungen angeboten und mit Rathaus-Mitarbeitern besichtigt.

Die Hoffnungen der Penzberger Denkmal-Freunde liegt indes auf dem Landesdenkmalrat. "Eine erneute Überprüfung scheint uns dringend notwendig", heißt es in dem Schreiben des Vereins.

Zehetner hatte bei der Bürgerversammlung erklärt, dass der Bahnhof ohne Fahrkartenverkauf seine Funktion verloren habe. Nun bräuchte es jemanden, der sich um das Gebäude kümmere.

© SZ vom 26.11.2018 / veca - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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