Jahresbilanz:Kreisklinik erzielt leichtes Plus

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Mehr als 17 000 Patienten wurden im vergangenen Jahr in Wolfratshausen behandelt

Von Alexandra Vecchiato, Wolfratshausen

Drei Jahre lang hat die Wolfratshauser Kreisklinik rote Zahlen geschrieben. Von 2013 bis 2015 machte das Krankenhaus Verluste, im vergangenen Jahr kam die Kehrtwende. Die Kreisklinik verbuchte einen leicht positiven Jahresabschluss. "Gerade richtig zum 50. Jubiläumsjahr", meldet die Klinik. Mehr als 17 000 stationäre und ambulante Patienten wurden behandelt. Ärzte und Pflegekräfte hätten gemeinsam mit den übrigen Klinikmitarbeitern eine hervorragende Arbeit geleistet, sagt Geschäftsführer Hubertus Hollmann. "Das Ergebnis beruht auf immensem Engagement des Klinikteams für unseren Auftrag, die medizinische Grundversorgung wohnortnah in hoher Qualität zu sichern und darüber hinaus mit Spezialangeboten das Spektrum der Klinik weiterzuentwickeln." Der Landkreis hat in den vergangenen 15 Jahren mehr als 35 Millionen Euro in das Haus am Moosbauerweg investiert.

Ein Wirtschaftsjahr oberhalb der schwarzen Null abzuschließen, sei für deutsche Krankenhäuser der Grundversorgung eine schwierige Aufgabe, erklärt die Geschäftsführung. Kleinere Kliniken hätten es besonders schwer, sich auf dem Markt zu behaupten. In Bayern würden etwa 50 Prozent aller Krankenhäuser negative Betriebsergebnisse schreiben.

In der Wolfratshauser Kreisklinik ist man bemüht, diesem Trend entgegenzuwirken. So sei mit der Inbetriebnahme der neuen Intensivstation im Januar 2016 eine gute Basis geschaffen, die Leistungsfähigkeit der Klinik zu gewährleisten. Darauf habe etwa die frisch etablierte Weaning-Abteilung aufbauen können, eine hoch spezialisierte Einheit zur Unterstützung der Lungenfunktion nach längerer künstlicher Beatmung. Sie habe sich in kürzester Zeit einen "hervorragenden Ruf" weit über die Landkreisgrenzen hinweg erworben, teilt die Kreisklinik mit. Die Zertifizierungsvorbereitungen für das Kompetenzzentrum "Hernienchirurgie" seien kürzlich abgeschlossen worden. Der orthopädische Bereich sei ausgebaut worden, da eine wachsende Anzahl an Patienten mit künstlichen Gelenken versorgt werden müsse.

"Es ist wichtig, dass wir permanent investieren", sagt Hollmann, "und zwar in mehrerlei Hinsicht: in medizinisch-technische Ausrüstung ebenso wie in fachliches Knowhow und in weitere Spezialisierungen, die für unsere Region wichtig sind." Die in den vergangenen Wochen gezeigte Unterstützung der Bürger und der politischen Gremien müsse der Klinik eine Verpflichtung sein.

Dieses Jahr werde kein leichtes sein, sagt der Geschäftsführer. Vor allem der Erhalt der Geburtshilfe sei eine Herausforderung. Mitte des Jahres soll die neue Akutgeriatrie kommen. Dazu müsse qualifiziertes Personal an das Haus gebunden und Kooperationen ausgebaut werden, so Hollmann.

© SZ vom 20.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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