Initiative für mehr Wohnraum in Penzberg:Ein Haus für alle Retter

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Feuerwehr, Polizei, Rotes Kreuz, Berg- und Wasserwacht sollen in Penzberg in der Layritz-Halle unterkommen. Wenn die Organisationen dorthin umziehen, könnten an den jetzigen Standorte Wohnungen entstehen.

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Alle Blaulicht-Organisationen unter einem Dach: In der Layritz-Halle könnte dies möglich werden. Das Stadtbauamt hat verschiedene Varianten der Unterbringung von Polizei, Feuerwehr, Bayerischen Roten Kreuz (BRK), Bergwacht und Wasserwacht untersucht. Das Fazit lautet: Ein Rettungszentrum ist auf dem etwa 10 000 Quadratmeter großen Areal möglich. In der Halle wären sogar noch Platz für weitere Büroflächen, würden weitere Stockwerke eingezogen. Kosten für den Umbau liegen noch nicht vor.

Anfang des Jahres hatte die Stadt von ihrem Vorkaufsrecht für die Layritz-Halle Gebrauch gemacht. Über den Kaufpreis schwieg man sich im Rathaus aus. Im Haushalt waren dafür 1,3 Millionen Euro eingestellt. Die Idee, aus der Halle ein Blaulichtzentrum zu machen, hatte Bürgermeisterin Elke Zehetner (parteifrei/SPD). Im Juni wurde das Bauamt beauftragt, die Unterbringung aller Organisationen mit ihrem individuellen Platzbedarf zu prüfen.

Drei Varianten stellte Stadtbaumeister Justus Klement vor Kurzem im Stadtrat vor. Der nahm diese zur Kenntnis, eine Entscheidung traf er nicht. Auf alle Fälle soll die Feuerwehr in die große Halle ziehen und das Erdgeschoss komplett nutzen - allein schon, um alle großen Fahrzeuge unterstellen zu können. Der Platzbedarf für die Feuerwehr liegt bei etwa 7000 Quadratmetern.

Damit die Zu- und Abfahrten gesichert sind und sich die Organisationen nicht gegenseitig bei Alarm in die Quere kommen, müsste die Straße zwischen Halle und gegenüberliegendem städtischen Bauhof zur Straße "Grube" hin verlängert werden.

In einer kleineren, 850 Quadratmeter großen Halle, die zur "Grube" hin liegt, könnte das BRK einziehen. Dessen Platzbedarf liegt bei mehr als 600 Quadratmetern. Dort kämen auch Berg- und Wasserwacht unter. Bei dieser Variante müsste für die Polizei ein eigenes neues Gebäude zwischen Layritz-Halle und dem Sitz der Stadtwerke errichtet werden. Die anderen Varianten sehen eine anderen Standort für die Polizeiinspektion vor oder ein neues Gebäude für das BRK.

Die größte Herausforderung stellt laut Klement dar, auf dem Gelände die Parkplätze unterzubringen. Integriert werden müssen ferner Aufstellflächen für die Feuerwehrfahrzeuge wie auch ein 2000 Quadratmeter großer Übungshof für die Wehr. Die Polizei braucht 24 öffentliche Stellplätze, die Feuerwehr 73 und das BRK 35.

Das ist noch nicht alles: Die Layritz-Halle ist 99 Meter lang, 30 Meter breit und 17 Meter hoch. Wie dieser Raum über der Feuerwehr im Erdgeschoss sinnvoll genutzt werden könnte, erschließe sich noch nicht, sagt Klement. Möglich sei, zwei Stockwerke einzuziehen, sodass mehr als 3000 Meter Bürofläche gewonnen werden könnte. Diese könnte von kleinen Firmen und Start-ups gemietet werden. Man müsse prüfen, was für "ergänzende Funktionen" dort möglich seien, betont Klement. Wird es eine solche zusätzliche Nutzung geben, dann sind weitere 120 Stellplätze auf dem Gelände nachzuweisen.

Die Planspiele sollen im September konkretisiert werden. Zehetner möchte den Arbeitskreis aus Vertretern der Blaulicht-Organisationen, der Stadtverwaltung und die Feuerwehrreferenten des Stadtrats einberufen. Ihm sollen die Ergebnisse der Flächenuntersuchung vorgelegt werden. Danach wird sich der Stadtentwicklungsausschuss mit den Plänen befassen.

Nebeneffekt des Umzugs der Rettungsorganisationen wäre, dass deren Gebäude an der Winterstraße und am Josef-Boos-Platz in der Innenstadt frei für eine andere Nutzung würden - etwa für eine Wohnbebauung.

© SZ vom 01.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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